Winterdienst in Hilden mit guter Bilanz

17 Mitarbeiter waren bereits 580 Stunden im Einsatz, sagt Bauhofleiter Ulrich Hanke.

Foto: Staschik

Hilden. Seit dem 30. November haben 17 Mitarbeiter des städtischen Bauhofs bereits 280 Tonnen Salz und 85 000 Liter Salzsole auf den Hildener Straßen verteilt. Fünf Streu- und Räumfahrzeuge sowie zwei Trecker waren rund 580 Stunden im Einsatz, davon 400 allein am zweiten Adventswochenende. „Es passiert selten, dass in Hilden so viel Schnee wie am 9. und 10. Dezember fällt“, erklärt Bauhofleiter Ulrich Hanke: „Noch bevor die ersten Flocken den Boden berührt hatten, waren die Streufahrzeuge unterwegs.“

Auf diese Weise konnte verhindert werden, dass die Autos den Schnee festfahren. Die Hauptverkehrsstraßen habe der Winterdienst an beiden Tagen mehrfach geräumt und gestreut: „Das Team hat einen super Job gemacht.“ Auch am 18. Dezember (einem Montag) war der Hildener Winterdienst zur Stelle und bereits ab 3 Uhr auf den Beinen. Der zuständige Mitarbeiter hatte nach seiner Kontrollfahrt den Bereitschaftsdienst alarmiert und die Kollegen rechtzeitig aus dem Bett geholt.

In anderen Städte blieben die Pendler in schneebedingten Staus stecken. Rat und Verwaltung haben aus den Fehlern des „Katastrophen“-Winters 2010/11 gelernt und den Winterdienst massiv aufgerüstet. Der Bauhof wollte das Salzlager damals von 110 auf 360 Tonnen verdreifachen. Das sei nicht nötig, lehnten alle Fraktionen — bis auf die SPD — ab. Dann kam im Dezember 2010 Tief „Petra“ und schob eine Schneewalze übers Land. Nach fünf Tagen ging der Stadt Hilden das Streusalz aus. Der Nachschub stockte — in ganz Deutschland. Zwölf Chaos-Tage wurde in Hilden mangels Salz nicht gestreut. Die Politik wies alle Schuld weit von sich.

Nach einem Expertengutachten, das Investitionen von einer Million Euro für nötig hielt, wurde der Winterdienst dann doch aufgerüstet — für 350 000 Euro. Investiert wurde in Technik, Taktik und Ausbildung. Alle Räumfahrzeuge wurden mit dem Satellitennavigationssystem GPS ausgerüstet. Die Räumroute wurden überarbeitet und von 78 auf 175 Kilometer mit der Priorität 1 und 2 mehr als verdoppelt.

Neun Bauhof-Mitarbeiter machten auf Kosten der Stadt den Lkw-Führerschein, weil mehr Fahrer für den Winterdienst gebraucht wurden. „Wir haben jetzt zusätzliche Streufahrzeuge und sind deshalb schneller in der Fläche“, fasst Ulrich Hanke zusammen. Rund 175 Kilometer Straße muss der Winterdienst räumen, Hauptverkehrsstraßen, Buslinien und Gewerbegebiete.

Ulrich Hanke, Bauhofleiter

Man habe auch die Taktik geändert. Besser früh als zu spät: Nach diesem Grundsatz würden die Straßen „präventiv“ gestreut. Das garantiere freie Straßen, führe allerdings zu einem höheren Salzverbrauch. Navigationssysteme geben die Routen vor und dokumentieren automatisch, wann welches Fahrzeug wo wie und mit welcher Geschwindigkeit geräumt hat — in zwei Schichten.

Das alte Salzsilo ist bereits 40 Jahre alt und nicht mehr standsicher. Das sagt Bürgermeisterin Birgit Alkenings schon seit zwei Jahren. Abwarten sei keine Alternative. Ein neues Salzsilo — dort wird aus Wasser und Salz Sole gemischt — müsse für gut 100 000 Euro her. Der Stadtrat sah das anders. Das alte Salzsilo wurde für 8000 Euro repariert und nur noch zur Hälfte befüllt. Erst zum Winter 2018 soll es durch eine Neuanschaffung für 69 000 Euro mit 50 Tonnen Fassungsvermögen ersetzt werden. Lebenszeit: mehr als 30 Jahre.