Hilden Wohnungen neben Güterzugtrasse geplant

Hilden. · Zweiter Anlauf: Ein Investor will 22 Einfamilien- und zwei Mehrfamilienhäuser bauen.

Die K+S Projektentwicklungsgesellschaft   bietet an, zwei Mehrfamilienhäuser mit 13 Wohnungen für öffentlich geförderten Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Die entstehenden Grundstücksparzellen sollen zudem sechs Monate lang ausschließlich für Hildener Interessenten reserviert werden. Beides ist neu und hat seine Wirkung offenbar nicht verfehlt. Denn CDU und SPD haben beide mit ihrer Mehrheit und gleichlautender Begründung eine zweite Offenlage beschlossen. „Die Ausgangslage hat sich geändert“, sagte Claudia Schlottmann. Anschließend will die CDU zu einem Ergebnis kommen. „Die Ausgangslage hat sich etwas geändert“, meinte Kevin Buchner: „Die SPD teilt aber weiter die Bedenken der ersten Offenlage.“

Für FDP, Grüne und Allianz ist die Fläche für Wohnungen nicht geeignet. Deshalb stimmten sie gegen eine erneute Offenlage, konnten sich aber nicht durchsetzen.

Das Baugebiet liegt unmittelbar neben der Güterzugstrecke Duisburg–Opladen/Köln. Der Lärm macht den Bau einer fünf Meter hohen, begrünten und etwa 170 Meter langen Lärmschutzwand erforderlich. Kosten: rund 250 000 Euro – und vom Investor zu tragen. Auch die Häuser müssen mit zusätzlichem, passivem Schallschutz versehen werden. Das Schallschutzgutachten wurde aktualisiert. Dennoch hat das Kreisgesundheitsamt grundsätzliche Bedenken gegen eine Ausweisung als Wohngebiet. Denn trotz Lärmschutzwand werden die Grenzwerte bis zu 15 Dezibel) tags und 27 Dezibel an den oberen Fassaden der Gebäude zur Bahnlinie hin erheblich überschritten. Auch die Freibereiche seien von erhöhten Schallpegeln betroffen.

Käufer der Einfamilienhäuser können Baufirma selbst wählen

„Wir wollen die Grundstücke nur zum Bodenrichtwert verkaufen“, betont der Investor. Er muss auch die Kosten für eine Erschließungsstraße und die private Lärmschutzwand sowie eine private Grünfläche für Zauneidechsen an der Karnaper Straße als Ausgleich übernehmen. Die Käufer der 22 Einfamilienhäuser könnten ihre Baufirma frei wählen. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft WGH prüfe, ob sie möglicherweise die beiden Mehrfamilienhaus mit den öffentlich geförderten Wohnungen errichtet. Ansonsten würde sich dafür sicher ein anderer Investor finden, ist man sich sicher.

Wenn der Stadtrat am 10. Juli das Votum des Fachausschusses bestätigt, werden die Behörden und Träger öffentlicher Belange erneut beteiligt. Anwohner und interessierte Bürger können die Pläne vier Wochen lang im Rathaus oder im Internet einsehen und ihre Anregungen und Bedenken zu Protokoll geben. Der Stadtrat entscheidet dann in öffentlicher Sitzung, wie damit umgegangen wird. Und ob und wie der Investor auf dem Gelände bauen darf.