Mettmann Winter friert Kreis Mettmann ein

Kreis Mettmann · Temperaturen unter null Grad zaubern Eiskunstwerke und halten die Mitarbeiter der Räumdienste auf Trab. Die Tiere im Wildgehege fühlen sich pudelwohl.

Der Goldberger Teich ist bereits mit einer Eisdecke überzogen. Aber Vorsicht: Das Eis trägt nicht.

Foto: Christoph Zacharias

. Die Kältewelle hat die Einsatzkräfte und zuständigen Mitarbeiter in den Baubetriebshöfen nicht etwa kalt erwischt: Sie sind auf alles vorbereitet und sind für die nächsten, eiszeitlich anmutenden Wochen gewappnet.

In Mettmann stehen 59 Mitarbeiter des Bauhofes zur Verfügung, wenn der Winter mit Schnee und Glatteis Einzug hält. In Erkrath sind es pro Schicht 13 und in Wülfrath 20 Mitarbeiter. In den Wintermonaten bezieht der Baubetriebshof Mettmann dreimal am Tag vom Deutschen Wetterdienst in Essen aktuelle Informationen zur Wetterlage. Werden Schneefall und frostige Temperaturen vorhergesagt, besteht eine erhöhte Alarmbereitschaft. Bei Eisglätte und Schneefall müssen die Mitarbeiter früh aus dem Bett raus. Unter der Woche muss ab 3.30 Uhr geräumt werden, samstags ab 4.30 Uhr und sonn- und feiertags ab 5.30 Uhr.

Ratingen stellt den Mitarbeitern warme Winterkleidung

Die Stadt Ratingen stellt den Mitarbeitern der Abfallentsorgung spezielle Winterkleidung zur Verfügung, also Winterjacken, Winterhandschuhe, Mützen und zusätzliche Vliesjacken. Aus Sicht der Stadt sind die niedrigen Temperaturen angesichts der Tatsache, dass sich die Kollegen viel bewegen, eher das kleinere Problem. Die Glätte auf Straßen, Fußwegen und Stellplätzen sei gefährlich.

Auch die Feuerwehr Haan hat sich auf die Kältewelle vorbereitet – und geübt, wie eine Person über eine Eisfläche gerettet werden muss. Der Freizeitpark Ittertal hat seine Eisfläche für eine Übung zur Verfügung gestellt. „Die Übung hat sehr gut geklappt, haben Kollegen berichtet“, sagt Mirko Braunheim, stellvertretender Wehrleiter: „Ich bin seit 30 Jahren bei der Feuerwehr Haan und habe die Rettung einer Person aus dem Eis noch nie erlebt – zum Glück.“

Wer hat das nicht schon erlebt: Bei starkem Frost kann es vorkommen, dass der Inhalt von Abfallgefäßen, insbesondere von Biotonnen mit feuchten Bioabfällen fest friert und die Gefäße sich nicht oder nur teilweise entleeren lassen. Darauf weist Hildens Abfallberater Frank Berndt hin: „Werden die Gefäße zu stark am Müllfahrzeug geschüttelt, besteht die Gefahr, dass sie platzen.“ Die Bürger könnten mithelfen, das zu verhindern. Wo möglich, sollte die Biotonne in Garage, Schuppen oder Keller abgestellt und erst am Morgen der Abholung herausgestellt werden. Wenn feuchte Abfällen in Zeitungspapier eingepackt werden, frieren sie nicht so schnell fest. Nicht vollständig geleerte Biotonnen können aufgrund der engen Tourplanung nicht nachgeleert werden. Immerhin: Bis zur nächsten Leerung fängt der Müll nicht so leicht zu stinken an.

Und was machen die Tiere im Wildgehege Neandertal? Daniela Hitzemann, Sprecherin des Kreises Mettmann, schmunzelt bei dieser Frage: „Das Gehege heißt nicht umsonst ,eiszeitliches Wildgehege’“, sagt sie. Tarpane, Wisente und Auerochsen „halten diese Temperaturen sehr gut aus“. Die Tarpane sind jetzt in ihrem Winterquartier und dürfen die Auwiesen unweit der Steinzeitwerkstatt beweiden. Die Natur hat sie gut ausgerüstet: „Ihr Fell hat eine tolle Isolierung, da dringt keine Körperwärme nach draußen“, sagt Hitzemann. Und auch die Auerochsen trotzen der Kälte: „Wir haben ein ein Wochen altes Kälbchen auf der Weide. Und das wurde bereits mit Winterfell geboren.“