Warnung Frostige Idylle mit Tücken: Betreten von zugefrorenen Gewässern ist lebensgefährlich

Leipzig · Seit einigen Tagen hat der Frost weite Teile Deutschlands fest im Griff. Damit wachsen auch die Eisschichten auf vielen Gewässern - sicher ist das Betreten der Eisflächen aber nicht.

Vielerorts hat sich zwar eine Eisschicht gebildet, die aber noch nicht Menschen trägt.

Foto: dpa/Sonja Wurtscheid

Daher warnen Feuerwehr und Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) eindringlich vor dem Betreten zugefrorener Seen oder Flüsse, denn die Eisdecken sind meist noch zu dünn. Spaziergänger und Schlittschuhläufer setzen womöglich ihr Leben aufs Spiel. Einige Ratschläge:

WANN KÖNNEN EISFLÄCHEN BETRETEN WERDEN?

Selbst mehrere Frosttage garantieren noch keine ausreichend dicke Eisschicht, warnt die DLRG. Denn viele Gewässer sind in Bewegung und brauchen sehr lange, bis sie zufrieren. Nur von den Behörden offiziell freigegebene Eisflächen dürfen betreten werden.

Wer sich dennoch auf zugefrorene Seen wagt, handelt höchst leichtsinnig. Um einen See betreten zu können, sollte das Eis mindestens 15 Zentimeter dick sein, bei fließenden Gewässern sogar 20 Zentimeter.

WAS SIND WARNSIGNALE FÜR EINE ZU DÜNNE EISSCHICHT?

Die meisten Naturgewässer werden grundsätzlich nicht freigegeben. Wasserschutzpolizei und Kommunen verweisen darauf, dass das Betreten zugefrorener Gewässer auf eigene Gefahr erfolgt. Wenn das Eis knistert und knackt oder Risse aufweist, sollte es keinesfalls betreten werden.

Große Vorsicht ist auch bei verschneiten Eisflächen und bewachsenen Uferzonen geboten. Tückisch können Seen sein, die von Bächen oder Flüssen durchzogen sind. An den Ein- und Ausflüssen sowie generell an dunklen Stellen ist die Eisdecke deutlich dünner. Dann besteht Einbruchgefahr. Allein die DLRG leistet jeden Winter rund 150.000 Stunden Rettungsdienst.

WAS IST BEI EINEM UNGLÜCK ZU TUN?

Wer mitten auf dem See merkt, dass das Eis nicht mehr trägt, sollte sich sofort flach hinlegen und zum Ufer zurückrobben. Bricht ein Begleiter ein, sollte als erstes ein Notruf abgesetzt werden. Dann vorsichtig auf dem Bauch zur Einbruchstelle kriechen und versuchen, den Betroffenen herauszuziehen.

Aber Achtung: Dem Eingebrochenen niemals die Hand, sondern beispielsweise einen Anorak, ein Brett oder einen umgedrehten Schlitten reichen, um nicht mit hinab gezogen zu werden. Der Gerettete sollte bis zum Eintreffen eines Notarztes flach gelagert und möglichst in eine warme Decke oder Jacke gehüllt werden. Keinesfalls sollten unterkühlte Menschen mit Schnee abgerieben werden und auch keinen Alkohol trinken.

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(AFP)