Kreis Mettmann Akute Waldbrandgefahr im Kreis

Kreis Mettmann. · „Der Boden ist knochentrocken“, warnt Förster Karl Zimmermann.

Auch der Knipprather Wald ist trocken und bräuchte dringend ausgiebigen Regen, so wie die gesamte Natur.

Foto: Rheinische Post/Stephan Meisel (mei)

Im niederländischen Nationalpark De Meinweg sind bei einem Waldbrand rund 100 Hektar Wald zerstört worden. Die Flammen haben über die Grenze hinweg auch auf Wälder im Kreis Viersen übergegriffen. Feuerwehren aus ganz Nordrhein-Westfalen unterstützen die Löscharbeiten. „Wir sind dort mit drei Fahrzeugen im Einsatz“, sagte Langenfelds Feuerwehrchef Wolfram Polheim am Dienstag. Und auch aus allen anderen Kreisstädten rückten Einsatzkräfte an. Bei Gummersbach standen seit Montag 75 Hektar Wald in Flammen. Ein Risiko besteht aktuell auch für die Wälder im Kreis Mettmann.

Trockenes Laub vom Vorjahr
kann sich leicht entzünden

Aufs Jahr betrachtet sei die Waldbrandgefahr „jetzt am größten“, betont der für Langenfeld und Monheim zuständige Revierförster Karl Zimmermann. „Nach dem Winter liegt noch überall trockenes Farnkraut und Laub am Boden.“ Auch Stämme der vom Borkenkäfer befallenen Fichten lägen noch rum, würden aber jetzt abgeholt. Dazu komme die zuletzt warme und regenarme Wetterperiode. „Der Boden ist knochentrocken. Wie die Äcker mit ihrer zurzeit spärlichen Vegetation brauchen auch die Wälder dringend Regen – und zwar nicht nur einen kurzen Schauer.“ Es dauere nach Zimmermanns Einschätzung noch einige Tage, bis von unten her frisches Grün nachwächst und die akute Waldbrandgefahr bannt.

Wichtig sei, das in NRW von März bis Oktober bestehende Rauchverbot in Wäldern zu befolgen. Zimmermann: „Entscheidend ist, dass sich Waldbesucher der Gefährdung bewusst sind und vorsichtig verhalten.“ Auch rauchende Autofahrer sollten ihre Kippen unbedingt im Aschenbecher ausdrücken und nicht durchs Fenster schnippen. „Glimmende Kippen entzünden immer wieder dürres Gras im Straßengraben“, sagt Zimmermann. „Wind treibt die Flammen dann in den Wald.“ Weitere Risiken sieht Zimmermann in Glasflaschen und deren Scherben, die als Brennglas wirken. Ebenso warnt er zur Grillsaison vor der Gefahr, einen Waldbrand zu entfachen. „Nach dem Grillen im Garten kippen manche Leute die vermeintlich kalte Asche hinter den Zaun. Wenn da noch etwas Glut drin ist und das Haus am Waldrand steht, kann das böse enden.“

Die Langenfelder Feuerwehr setzt laut Polheim im Falle eines Waldbrands vor allem auf die beiden großen Tanklöschzüge mit 8000 und 5000 Liter Wasser an Bord. „Weil die Langenfelder Wälder vergleichsweise klein und obendrein von vielen Wegen durchzogen sind, kommen wir bei einem Löscheinsatz mit unseren Fahrzeugen überall gut hin.“ Zudem habe der Kreis Mettmann ein Konzept, wie sich die Feuerwehren der zehn Städte bei einem Waldbrand gegenseitig unterstützen.