637 Flüchtlinge leben in Langenfeld
Die Stadtverwaltung legte jetzt den Integrationsbericht vor. Die meisten der Asylbewerber stammen aus Syrien, Irak und Afghanistan. 2017 sank die Zahl der Flüchtlinge.
Langenfeld. 637 geflüchtete Menschen wohnen zurzeit in Langenfelder Gemeinschaftsunterkünften. 135 von ihnen stammen aus Syrien, 121 aus dem Irak, 74 aus Afghanistan. Diese und viele weitere Fakten zur Situation von Asylbewerbern in Langenfeld hat die Erste Beigeordnete Marion Prell in einem Integrationsbericht zusammengefasst. „Die Flüchtlingszahlen sind in diesem Jahr deutlich zurückgegangen“, sagt Prell.
Anfang Januar wohnten in den Unterkünften noch 827 Menschen. Die Differenz von 190 ergebe sich durch 264 Auszüge aus diesen Wohnheimen sowie 74 durch Geburt, Familiennachzug oder Zuweisung Hinzugekommenen. 294 Bewohner seien nach abgeschlossenem Verfahren bereits als Asylbewerber anerkannt.
Wie Bürgermeister Frank Schneider bei der Präsentation in der Ratssitzung sagte, sollen die Stadtpolitiker über den Bericht im kommenden Sozialausschuss diskutieren. Hier einige Fakten im Überblick:
Aktuell wohnen 234 Flüchtlinge am Winkelsweg, verteilt auf drei Gebäude und drei Leichtbauhallen. 194 Asylbewerber sind in drei Gebäuden an der Albert-Einstein-Straße untergebracht, 92 wohnen an der Theodor-Heuss-Straße. Die übrigen Flüchtlinge verteilen sich auf die Turnhalle Am Hang (32), eine Leichtbauhalle an der Haus Gravener Straße (33), sowie Gebäude in Alt Langenfeld (37), Am Hang (8) und am Fahlerweg (7). „Bis Ende des Jahres wird die Turnhalle Am Hang als Flüchtlingsunterkunft aufgegeben“, kündigt Prell an. Sie soll dann wieder für den Schul- und Vereinssport hergerichtet werden.
Die meisten Flüchtlinge haben die syrische (135), irakische (121) oder afghanische (74) Staatsangehörigkeit. Danach folgen Asylbewerber aus Nigeria (30), Bangladesch (24), Iran (23), Mazedonien (20), Aserbaidschan (18), Ghana (17), Eritrea (16), Pakistan (15), Algerien (14), Mongolei (11), Indien (11), Guinea (11) und 97 aus sonstigen Staaten.
Innerhalb der Stadtverwaltung sind vier Mitarbeiter für die Versorgung und Betreuung der Asylbewerber zuständig, hinzukommen acht Honorarkräfte. Die Volkshochschule bringt Flüchtlingen in Deutschkursen die für sie fremde Sprache bei. Das Integrationsbüro bemüht sich laut Prell, anerkannten Asylbewerbern bei der Wohnungssuche oder einer beruflichen Qualifizierung zu helfen.
Dazu engagieren sich viele Langenfelder ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe. So entstand auf Initiative von Unternehmer Theo Besgen an der Unterkunft Winkelsweg ein Nutzgarten, in dem Bewohner Gemüse, Obst und Kräuter anbauen. Die eigentlich als Reserveunterkunft an der Bahnstraße errichtete Leichtbauhalle dient der Flüchtlingshilfe inzwischen als Reparaturwerkstatt und Lager für gespendete Fahrräder.
Jeweils etwa 60 Flüchtlingskinder besuchen aktuell Grund- und weiterführende Schulen. Seit 2015 wurden Langenfeld mehr als 50 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zugewiesen. Laut Sozialamtsleiter Holger Hammer wohnen noch 27 von ihnen im Stadtgebiet. „Weitere sechs sind in Spezialeinrichtungen der Jugendhilfe in ganz Nordrhein-Westfalen untergebracht.“