Anwohner wollen Bolzplatz behalten

Spielwiese soll für Wohnungsbau weichen. Anwohner protestieren.

Foto: Matzerath

Langenfeld. Für Pascal, Sarah und andere Kinder aus der Nachbarschaft ist die Wiese mit den Fußballtoren am Leipziger Weg der Platz, an dem sie sich treffen und austoben. Auch die Generation vor ihnen hat auf diesem städtischen Grundstück schon von Kindesbeinen an gekickt und gespielt. Doch die Tage dieser Grünanlage zwischen Mehrfamilienhäusern scheinen gezählt zu sein. Denn die Stadtverwaltung möchte auf dem Gelände sozialen Wohnungsbau ermöglichen und es zu diesem Zweck Investoren anbieten. Hiergegen wenden sich Anwohner wie Jürgen Hohl, die sich als Interessengemeinschaft „Unser Bolzplatz Leipziger Weg“ an Bürgermeister Frank Schneider und Stadtpolitiker gewandt haben.

„Wir wollen, dass dieser Bolzplatz erhalten bleibt“, sagt Hohl, nach dessen Angaben 255 Unterschriften von Anwohnern den Bürgerwillen dokumentierten. Diese Grünfläche werde seit Jahrzehnten von Kindern und Jugendlichen aus den umliegenden Mehrfamilienhäusern ohne eigenen Garten genutzt, aber auch von Mädchen und Jungen der nahen Kitas und Grundschule. „In der Umgebung steht keine vergleichbare Fläche zur Verfügung“, schrieb Hohl in dem Brief an den Bürgermeister.

Als weiteres Gegenargument gegen das im Raume stehende Bauvorhaben nennt die Interessensgemeinschaft das damit verbundene höhere Verkehrsaufkommen. Der Leipziger Weg sei morgens und nachmittags durch die Autos von Eltern stark befahren, die ihre Kinder zur Kita oder Schule bringen und abholen.

Planungsamtschef Stephan Anhalt bestätigte auf Anfrage das Vorhaben, auf dem Gelände Sozialen Wohnungsbau zu ermöglichen. „Der Stadtrat hatte als Folge des Flüchtlingszustroms ein Handlungskonzept beschlossen, das mehr preiswerten Wohnraum schaffen soll. Unter anderem sollen nach diesem Konzept hierfür geeignete städtische Grundstücke angeboten werden.“ Neben zwei Arealen an der Hardt solle das am Leipziger Weg für diesen Zweck öffentlich ausgeschrieben werden.

Wie der Bürgermeister verwies auch Anhalt darauf, dass die Stadtpolitiker über die Vorschläge der Verwaltung und den Grundstücksverkauf erst noch beschließen müssen. „Das soll in der Sitzung des Planungsausschusses am 2. Juni geschehen.“ Über den Verkauf werde zwar im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung abgestimmt, doch die Bauvorhaben selber sollen öffentlich beraten werden. Zuvor mochte Stephan Anhalt den Widerstand der Anwohner vom Leipziger Weg nicht kommentieren.