Monheim plant provisorische Container-Kita
Die Übergangslösung ist nötig, bis die vier geplanten Tagesstätten fertig sein werden.
Monheim. Die Planungen für eine neue Kindergartenlandschaft verändern sich im Zeitraffertempo: Wenn der Rat der Stadt am kommenden Mittwoch abschließend über die Standorte für die vier neuen Kitas entscheidet, sollen sich die Kommunalpolitiker zeitgleich mit einer Übergangslösung bis zur Fertigstellung dieser Neubauten befassen. Die Stadtverwaltung schlägt vor, an der Bregenzer/Linzer Straße, direkt neben den beiden bestehenden Awo-Kitas, eine Tagesstätte in Modulbauweise zu errichten.
„Unsere Kindergartenbedarfsplanung hatte ohnehin offenbart, dass wir in Baumberg eine Schieflage hinsichtlich der Betreuungsquoten haben“, berichtet Simone Feldmann, Leiterin des Bereichs Kinder, Jugend und Familie. Dort sind nur 41 Prozent der Kinder mit einem U 3-Platz versorgt (in Monheim: 49 Prozent) und nur 84 Prozent der über Dreijährigen (Monheim: 105 Prozent). Auch alle Notlösungen in Form von Übergangsgruppen befinden sich in Monheim. Über das Kita-Verwaltungsmanagement-Programm „Kivan“ kämen zudem immer wieder neue Anfragen von Eltern herein, so Feldmann.
„Wir hatten deshalb schon früher erwogen, uns in Baumberg mit einer Containeranlage zu behelfen, aber die Lieferzeiten für diese speziell angefertigten Bauten (Klemmschutz an Türen, niedrige WCs und Waschbecken) sind sehr lang,“ so Feldmann. Zurzeit sei die Lage auf dem Container-Markt ja ohnehin sehr angespannt. Dann aber habe sich der „Riesenglücksfall“ ergeben, dass ein Hersteller dem Gebäudemanagement anbot, in den Mietvertrag einer anderen Kommune einzusteigen. „Die Stadt könnte diese Kita in Modulbauweise zu Beginn des Jahres 2017 übernehmen“, so Feldmann.
Das Mietverhältnis für die Container läuft zum Ende des Kindergartenjahres, also Ende Juli, aus, erläutert Gebäudemanager Michael Lobe. „Wir brauchen dann noch Zeit, um den Untergrund herzurichten, ein Fundament zu gießen und Versorgungs- und Entsorgungsleitungen zu verlegen.“ Die Übergangskita könnte 36 U 3-Plätze und 14 Ü 3-Plätze bieten. Die Stadt habe bereits mit dem Landesjungendamt verabredet, dass die Kita an eine bestehende Einrichtung andocken könnte, um deren Außengelände mit zu nutzen.
Das 8400 Quadratmeter große Grundstück an der Linzer Straße war auch als Standort für eine der vier neuen Kitas erwogen worden. Die Awo Niederrhein, die die beiden Kitas an der Linzer Straße betreibt, hat ihre Bereitschaft signalisiert, die Trägerschaft eventuell zu übernehmen. „Wir könnten uns vorstellen, die Kita zunächst mit zwei Gruppen zu führen und sie dann sukzessive auf vier Gruppen aufzustocken, um dann in eine der vier fertigen Kitas umzusiedeln“, bestätigt Jürgen Otto, Geschäftsführer des Bezirksverbandes Niederrhein. Angesichts des Fachkräftemangels habe man nicht mal eben zwölf Erzieherinnen zur Hand. Konkret soll diese Option im Jugendhilfeausschuss am 15. Juni beraten werden. Der Rat soll aber bereits die Grundsatzentscheidung für diese Übergangslösung fällen.