Aus dem Modehaus Schmitz wird ein Café
Der Familienbetrieb Busch übernimmt ab Januar die Immobilie an der Hauptstraße. Gastronomie und Bäckereiverkauf sind geplant.
Baumberg. Räumungsverkauf im Modehaus Schmitz, weil es schließt — das hat sich mittlerweile herumgesprochen. Bald ist definitiv Schluss. Inhaberin Gabriele Kirberg will ihren Lebensabend genießen. Was aus der Immobilie wird, konnte die 64-Jährige bis vor kurzem nicht sagen. Doch nun wurde bekannt, dass die Bäckerei Busch dort aktiv werden will.
„Es ist richtig. Wir übernehmen ab Januar. Dann muss natürlich erst einmal umgebaut werden“, sagt Markus Busch. Der Juniorchef des Baumberger Familienunternehmens hat viel vor. Von den etwa 150 Quadratmetern Verkaufsfläche sollen 110 Quadratmeter in ein Café mit gut 45 Plätzen umgewandelt werden. Außerdem ist in einer Spielecke eine Kinderbackstube vorgesehen. Kindergartengruppen können nach Anmeldung auch unter Anleitung backen.
Außerdem ist ein Filialbetrieb mit Verkauf vorgesehen. Der Platz vor dem Gebäude an der Hauptstraße soll ebenfalls genutzt werden. „In den wärmeren Monaten wollen wir dort Außengastronomie anbieten“, erläutert Markus Busch. Ob die in der Nähe vorhandene Filiale an der Hauptstraße 24 erhalten bleibt, ist noch offen. Dabei hat diese Adresse eine ganz besondere Bedeutung für Familie Busch, wie Stadtarchivar Michael Hohmeier zu berichten weiß: Dort wurde das Unternehmen 1903 von Heinrich Busch (geboren 1869 in Baumberg) gegründet.
Das Unternehmen Busch hat 30 Filialen zwischen Düsseldorf und Leverkusen. Dort werden 180 Verkäuferinnen — viele in Teilzeit — beschäftigt. Am Hauptproduktionssitz Am Kielsgraben arbeiten 30 Bäcker und Konditoren. Einen „Glücksfall“ nennt Oliver Brügge, Abteilungsleiter der städtischen Wirtschaftsförderung und federführend in Sachen Einzelhandel, das Projekt.
„Die Hauptstraße ist schwierig mit Blick auf den Handel und die Gastronomie. Ich bin froh, dass an so prominenter Stelle kein Leerstand entsteht, sondern im Gegenteil ein Café. So etwas gibt es dort bisher nicht“, sagt Brügge.
Wenn das Modehaus Schmitz schließt, dann bedeutet es gleichzeitig das Ende des ältesten Einzelhandelsgeschäfts in Baumberg. Seit vier Generationen wird das Geschäft an der Hauptstraße betrieben. 1879 eröffnete der Urgroßvater von Gabriele Kirberg das Ladenlokal.
Damals gab es dort auch Lebensmittel zu kaufen. „Mein Vater hat dann nach dem Krieg die Lebensmittel aus dem Sortiment genommen“, erinnert sich Gabriele Kirberg. Zu der Zeit gab es von der Gardine über Kurzwaren bis zur Bekleidung für Damen, Herren und Kinder alles.