Ausschuss: Locher Wiesen werden bebaut
CDU und FDP stimmen Bebauungsplan zu. Von den Anwohnern hagelt es Kritik.
Langenfeld. Mehr als 100 Reusrather sind am Donnerstagabend in den Bürgersaal gekommen. Die Anwohner der Virneburstraße, dem Locher Weg und der Barbarastraße protestieren seit Wochen gegen die weitere Bebauung der Locher Wiesen. Jetzt stand das Thema auf der Tagesordnung des Planungs- und Umweltausschusses — und Andreas Menzel, der die Bewegung anführt, überreichte der Verwaltung eine Protestliste mit 300 Unterschriften.
„Seit 15 Jahren werden die Locher Wiesen als Wohnbaufläche dargestellt — auf einem Areal von circa sechs Hektar Größe“, sagte Stephan Anhalt, Referatsleiter Stadtplanung. Inzwischen gebe es vier Entwürfe, darunter von einem Bauträger, dessen Vorstellungen mit der Verwaltung abgestimmt seien.
Anhalt ging besonders auf das Problem der Entwässerung ein und kündigte den Bau eines großen Regenrückhaltebeckens an. Die Sitzung wurde zwischenzeitlich unterbrochen, damit die Zuhörer dazu ihre Meinung äußern konnten — und es hagelte Kritik von allen Seiten.
„Seit 40 Jahren steht mein Keller nach Regenfällen unter Wasser“, klagte Malermeister Horst Küpper und bekam Beifall. Da konnte auch die Zusicherung von Wolfgang Honskamp, Referatsleiter Tiefbau, es seien Entlastungen geplant, nicht beruhigen.
Der stellvertretende Bürgermeister Dieter Braschoß (CDU), sagte, dass seine Fraktion die Locher Wiesen für ein bevorzugtes Wohngebiet halte. Auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei könnten zweigeschossige Häuser gebaut werden, Rewe sei die angestrebte Erweiterung möglich, und das Entwässerungsproblem lösbar. Das sahen SPD, Grüne und BGL anders und stimmten gegen einen Bebauungsplan, der durch die CDU-Mehrheit und die Stimme der FDP trotzdem beschlossen wurde. LM