Baustelle an der Hardt feiert unerfreulichen Jahrestag
Das Projekt an der A 3 begann vor einem Jahr und ist vier Monate in Verzug.
Langenfeld. Dies war gestern der Stand bei den Bauarbeiten an der Hardt an der Auffahrt zur A 3 — ein Jahr nach Einrichtung der Baustelle und am 140. Tag nach ihrer geplanten Fertigstellung: Die Fahrspur in Richtung Solingen ist noch in Arbeit; Fußgänger bewegen sich unmittelbar hinter der Autobahnbrücke weiter auf nicht fertiggestellten Wegen; die Bushaltestelle für Fahrten nach Langenfeld ist nach wie vor mehrere hundert Meter entfernt in Richtung Hotel Gravenberg verlegt. „Überall nur Provisorien“, beschreibt Margot Franke, Anwohnerin an der Ecke Hardt/Kapeller Weg, ihren Eindruck. An den vorige Woche von Straßen NRW in Aussicht gestellten Fertigstellungstermin glaubt die 85-Jährige nicht: „Mitte Mai? Da ist kein Denken dran. Vor Ende des Monats wird das nichts!“
Anfang Mai 2014 wurde mit dem Ausbau der Hardt begonnen (siehe Info-Box), Mitte Dezember sollten die Arbeiten beendet sein. Pendler und Einzelhändler haben besonders während der monatelangen Sperrung der Anschlussstelle gelitten, die Anwohner tun es immer noch. „Der Gipfel der Zumutung: Der tägliche Baustellenverkehr auf dem Kapeller Weg mit Kipplastern und anderen Baufahrzeugen“, sagt etwa Hans Wolter (72). Diese Plage sei zwar seit kurzem vorbei, seit die Baustellen-Basis am Waldfriedhof wieder über einen anderen Zugang verfügt. Doch Beeinträchtigungen für die Anwohner im Bereich Am Brüngersbroich, Feldhauser und Kapeller Weg bestünden noch immer. Es bleibt die Frage: „Wer etwa übernimmt die Kosten für die Wiederherstellung unserer ramponierten Anliegerstraße?“
Margot Franke, Anwohnerin
Während Straßen NRW die Verzögerungen mit Problemen wie Fließsand oder krankheitsbedingten Ausfällen bei Bauarbeitern begründet, sehen die Anwohner den Grund des Übels im Baustellen-Management: „Oft haben hier nur drei bis fünf Mann gearbeitet“, sagt Hans Wolter. Zuletzt hieß es, das Verbandswasserwerk Langenfeld/Monheim komme mit dem Verlegen von Trinkwasserleitungen nicht voran. Aber den Schuh will sich das VWW nicht anziehen: „Wir standen mit Mitarbeitern und Material Gewehr bei Fuß, fanden aber oft nicht die Löcher vor, die wir brauchen, um unsere Arbeit zu tun“, sagt Rudolf Gärtner, Technik-Chef beim VWW.
Die ausführende Baufirma Eurovia teilte hierzu gestern mit, es könnten immer nur einzelne Gruben geöffnet werden, weil sonst mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen wäre. Derzeit seien montags bis freitags durchschnittlich sieben Arbeiter auf der Baustelle tätig. Es werde von 7 bis mindestens 16 Uhr gearbeitet, bei Erfordernis auch länger sowie an Samstagen.