Historische Traktoren locken Liebhaber nach Berghausen
Die Teilnehmer des Oldtimer-Treffens präsentierten ihre automobilen Schmuckstücke auf dem SSV-Sportplatz.
„Berches“, Langenfelds Dorf im Westen, pflegt seine bäuerlichen Wurzeln: Immer im Frühling treffen sich die Liebhaber alter Traktoren. Zum zwölften Mal luden Hans-Peter Osterwind (57) und seine Freunde die Besitzer und Fans alter automobiler Schätzchen jetzt auf den Platz vor den SSV-Sportplatz ein. Fast 80 liebevoll restaurierte Gefährte aus dem Umkreis kamen. „Die Idee zu dem Treffen entstand aus einer Bierlaune“, erinnert sich Osterwind. Er selbst besitzt einen knallroten Porsche-Traktor, Baujahr 1959, 14 PS. „Von den Ersparnissen der Oma gekauft und selbst restauriert.“
Schon gegen 9 Uhr wecken etwa 20 Traktoren die Berghausener mit ihrem speziellen Sound. Sie sind mit der Fähre von der andern Rheinseite gekommen. Klaus Burbach aus Dormagen ist zum dritten Mal dabei. Mit seinem „Fendt-Dieselross“ (1956), ist der frühere Maschinenbauer maximal 25 Stundenkilometer schnell. Joachim Volland aus Solingen mit dem Eicher-Traktor genießt die Fahrt durchs Bergische, und auch seinem Hund behagt erkennbar das beschauliche Tempo. Es wird gefachsimpelt. „Hier bekommen wir gute Tipps, etwa wo es seltene Ersatzteile gibt“, sagt der 75-jährige Walter Otten, der in sage und schreibe 555 Stunden einen Escher EM 200, Baujahr 1959, restaurierte.
Otten, gelernter Autoschlosser und ein Vierteljahrhundert Hausmeister der Langenfelder Kopernikusschule, ist auch aus anderen Gründen der Star: Mit seinem Linde-Güldner (Baujahr 1965) fährt er die Kinder auf einem Hänger durchs Dorf.
Das älteste Gefährt kommt aus Haan. Heinz-Gerd Haas ist zu Recht stolz auf seinen Hanomag R 40, Baujahr 1945, der früher mit Holzgas betrieben und wegen seiner Leistungsfähigkeit „Lokomotive auf Rädern“ genannt wurde. „Das waren die ersten nach dem Krieg verkauften Traktoren!“