Bewegung fürs Berliner Viertel

Die Zukunftswerkstatt samt Projektgruppen soll weitere Bausteine für einen lebendigen Stadtteil liefern. Außerdem wird es auch in diesem Jahr Aktionen geben.

Monheim. Wenn Ates Duran an die Situation des Handels rund um den Ernst-Reuter-Platz denkt, dann schüttelt er den Kopf. „Wir brauchen hier nicht die fünfte Dönerbude“, sagt er. Der 43-Jährige betreibt das Bistro „Planetarium“ gegenüber von Kaufland. Und er wünscht ich einen echten Branchenmix.

Wenn die 16-jährige Ayse sich etwas wünschen dürfte für das Berliner Viertel, dann wäre es „Selbstbewusstsein und Identifikation der Bewohner“ mit genau diesem Viertel. Sie wohnt im Herzen der Siedlung, an der Brandenburger Allee. „Es ist hier gar nicht schlecht. Aber das müssen viele erst noch begreifen“, sagt die Schülerin der Gesamtschule.

Das sind nur zwei Meinungen aus Monheims bevölkerungsreichstem Stadtteil, in dem ein Viertel aller Einwohner leben. Doch für Georg Scheyer sind sie typisch. Und er will die Dinge positiv voranbringen. Schließlich ist er ja auch der von der Stadt eingesetzte Stadtteilmanager.

Eine sogenannte Zukunftswerkstatt für das Berliner Viertel gab es im November. Viele waren da: Verwaltungsleute, Politiker, LEG, Beratungsstellen und sonstige Akteuere aus dem Berliner Viertel. Und jetzt? „Am Donnerstagabend gab es ein Treffen der vor- und nachbereitenden Arbeitsgruppe. Es wurden noch einmal Dinge festgezurrt“, sagt Scheyer. Doch was heißt das für die Praxis?

„Wir haben sieben Handlungsfelder definiert. Für diese wiederum haben sich Arbeitsgruppen gebildet. Die sind aktiv. Im März gibt es das nächste Treffen der Zukunftswerkstatt“, sagt Scheyer. Ein Handlungsfeld sei zum Beispiel „Arbeit, Handel und Ausbildung“. Eine weitere Gruppe beschäftige sich mit dem Thema „Bürgerschaftliches Engagement“. Aber auch das Handlungsfeld „Freizeitangebote — Öffnung und Vernetzung von Vereinen“ gebe es. Und für den November sei dann die zweite Zukunftswerkstatt vorgesehen.

Scheyer weiß, dass das alles in weiten Teilen noch sehr theoretisch klingt. Aber der 52-Jährige ist sicher, dass die Projektgruppen auf Dauer auch einst vorhandene Vernetzungen neu beleben.

Kein bisschen theoretisch sind außerdem bereits fest terminierte Aktionen für 2013. So wird sich das Berliner Viertel am Stadtfest vom 7. bis 9. Juni beteiligen. „Wir bauen eine Pferdekoppel auf dem Ernst-Reuter-Platz auf. Gemeinsam mit Vereinen aus Monheim und Baumberg kann dann voltigiert werden — passend zum Motto ,Wilder Westen’. Auch Westernreiten wird es geben“, erläutert Scheyer.

Am 7. Juli ist ein Stoff- und Tuchmarkt vorgesehen. Vom Eier- bis zum Ernst-Reuter-Platz sind 90 Stände vorgesehen. Schließlich soll auch noch das Septemberfest qualitativ weiter verbessert werden. Wer sich noch einbringen will, auch bei der Zukunftswerkstatt: Georg Scheyer freut sich über Anrufe unter Telefon 02173/9515190.