Bummeln ohne Umwege
Im September soll der Eingangsbereich vom Busbahnhof ins Rathaus-Center fertig sein. Das Monheimer Tor hat jetzt drei Stunden freies Parken.
Monheim. Viel Glas soll er haben. Und er soll den Übergang in Richtung Monheimer Tor — und zurück — attraktiver machen: der neue Eingangsbereich vom Busbahnhof ins Rathaus-Center. 400 000 Euro nimmt dafür die Ziag Immobilien, beauftragt vom Schweizer Mutterkonzern Züblin, in die Hand. Dem Unternehmen gehört das Rathaus-Center I von der Filiale der Deutschen Bank bis zur Bäckerei Busch. „Gemusst hätten wir es nicht. Aber es ist ein besserer Übergang.“ Das betont Matthias Ulrich, seines Zeichens Center-Manager.
Bei einer Ortsbegehung sagte er am Mittwoch, dass er sich gewünscht hätte, dass die Stadt im Rahmen der Umgestaltung des Busbahnhofs auch das Gespräch mit den Betreibern des Rathaus-Centers gesucht hätte. Allerdings ist dieser Vorwurf nicht neu — und bereits vor Wochen von Bürgermeister Daniel Zimmermann zurückgewiesen worden mit den Worten: „Die Pläne waren bekannt. Aber vonseiten des Centers gab es keine Reaktion.“
Sei es drum. Nun wird gebaut. Im September soll der neue Eingangsbereich fertig sein. Und dann wird das Wahrheit, was sich viele Monheimer ohnehin seit langem wünschen: ein offener Übergang zwischen den Einkaufskomplexen.
Das Monheimer Tor als große Konkurrenz? Die Fakten, die Ulrich nennt, sprechen eine andere Sprache. Sein Center-Bereich ist voll belegt. Bianco-Moden, ursprünglich auf dem Absprung gewesen, hat sogar noch erweitert.
4395 Quadratmeter hat der Bereich des Rathaus-Centers I insgesamt. Die Einzelhandelsfläche beträgt 2114 Quadratmeter. Zum Vergleich: Der zweite Center-Komplex vom Café Busch bis zum Kaufpark hat nochmals eine Verkaufsfläche von 3300 Quadratmetern. Dessen Eigentümer werden vertreten von der Bream Real Estate. Das Monheimer Tor, gebaut von Sontowsky & Partner, hat eine Einzelhandelsfläche von 7000 Quadratmetern.
Während die Betreiber der beiden Center-Bereiche mit ihren Belegungen zufrieden sind, gibt es jemanden, dem das Lachen so ziemlich vergangen ist: Heinz Hövener. Er betreibt den Edeka-Markt im Monheimer Tor. Und bereits vor Wochen hatte er im WZ-Gespräch gesagt: „Meine Umsätze sind unterirdisch.“
Für Hövener war der Schuldige schnell gefunden mit dem Betreiber des Parkdecks über dem Monheimer Tor. Bei Eröffnung war das Parken dort kostenpflichtig — es sei denn, man hat eingekauft und entsprechend entwerten lassen. Jetzt sind zwar drei Stunden kostenfrei, aber viele Verbraucher hat das Anfangsszenario abgeschreckt. Tatsächlich hat die Zahl der Autos zugenommen — allerdings in der Tiefgarage des Rathaus-Centers.