Cognis/BASF: Was bleibt vom großen Wurf?
BASF gibt verhalten positive Signale. Der Kämmerer kann sich zumindest kurzfristig über mehr Einnahmen freuen.
Monheim. Bei Cognis stehen im Januar wichtige Entscheidungen an. Bleibt der Standort im Monheimer Rheinpark nach dem Kauf durch BASF erhalten? Immerhin handelt es sich um die Verwaltungszentrale von Cognis, BASF ist aber vor allem an den Produktionsstätten interessiert. Was wird aus den 200 Monheimer Mitarbeitern? Und wenn BASF die Immobilie weiterhin nutzt, wofür denn dann? Im Januar werden Teams, bestehend aus Cognis- und BASF-Mitarbeitern, genau diese Fragen in einer Integrationsphase klären.
Fest steht aber schon jetzt: „Cognis wird in den BASF—Konzern eingegliedert. Der Name wird nicht bestehen bleiben“, sagt BASF-Pressesprecher Michael Grabicki. Was aus den 200 Mitarbeitern in Monheim wird, steht ebenfalls noch nicht fest. Ein Stellenabbau sei laut Grabicki nicht auszuschließen, ob aber Kündigungen ausgesprochen werden, oder ob sich zum Beispiel Ruhestandlösungen finden, sei offen. Cognis-Betriebsratschef Thomas Hergarten sagt: „Die Stimmung unter den Verwaltungsmitarbeitern ist verhalten, aber zurzeit sind tatsächlich noch alle Personalfragen offen.“
Den Verkauf an BASF wertet er grundsätzlich positiv. Zuvor gehörte die ehemalige Henkeltochter einem anglo-amerikanischen Konsortium. Das hatte dem Unternehmen Milliardenschulden aufgedrückt und kräftig Gewinne herausgezogen. Hergarten sagt: „Wir sind froh, dass wir nicht mehr heuschreckengeplagt sind. Wir trauen BASF weit mehr soziales Gewissen zu.“
Bleibt aber weiter die Frage nach dem Standort. BASF-Pressesprecher Grabicki dazu: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Standort aufgegeben wird. Aber auch hier ist alles offen.“ Dass die Immobilie nicht zum Firmenbesitz gehört, sondern bis 2014 gemietet ist, spielt laut Grabicki keine Rolle bei den Überlegungen. Betriebsratschef Hergarten teilt diese Einschätzung: „Der Standort ist attraktiv und gut gelegen. Ich persönlich vermute, dass er erhalten bleibt.“
Das hofft auch Kämmerer Max Herrmann. Er sagt zwar nichts zu aktuellen Cognis-Gewerbesteuerzahlungen. Die liegen laut WZ-Informationen auch nicht sonderlich hoch in einem fünfstelligen Bereich. Doch durch die BASF-Übernahme sind die Karten neu gemischt. Künftig wird Monheim die Gewerbesteuer lohnsummenanteilig aus der Zentrale in Ludwigshafen beziehen. „Das ist für uns ganz sicher kein Nachteil“, sagt Herrmann.