Langenfeld und Monheim Strikte Regeln greifen offenbar
Langenfeld. · Noch bevor der Erlass vom Land kam, hat Langenfeld Ansammlungen in der Stadt verboten.
In Langenfeld gilt seit Samstag, wie in anderen Kreisstädten auch, ein Versammlungsverbot. Am Sonntag hat sich auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder darauf verständigt. Ansammlungen von mehr als zwei Personen sollen grundsätzlich in ganz Deutschland verboten werden. Ausgenommen werden sollen Familien sowie in einem Haushalt lebende Personen.
„Das ist das, was wir seit Samstag bereits praktizieren“, sagt Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider. Er ist froh, dass es jetzt auch klare und einheitliche Regeln für die Gastronomie gibt, die laut NRW-Ministerpräsident Armin Laschet in ganz NRW geschlossen bleiben soll. Lieferservice ist weiter erlaubt. Bislang habe die Stadt Langenfeld ihre eigenen Handlungsspielräume genutzt, angelehnt „an die infektionshygienisch gebotene Einschätzung durch das Kreisgesundheitsamt“.
Das Versammlungsverbot gilt für alle Ansammlungen von Gruppen ab zwei Personen auf öffentlichen Plätzen, Straßen, Wegen und in den Grünanlagen, die sich dazu verabredet haben oder zufällig zusammenkommen, um beispielsweise miteinander zu spielen, zu reden, gemeinsam Sport zu treiben oder zu feiern. Ausgenommen von dieser Regelung sind landesweit Menschen, die ohnehin zusammenleben, also Familien und Wohngemeinschaften. „Ebenfalls nicht verboten sind kurzzeitige zufällige Begegnungen etwa beim Einkauf sowie Warteschlangen im Einstiegsbereich von Bus oder Bahn“, so Schneider. Die Details sind in der Allgemeinverordnung der Stadt Langenfeld festgelegt, die auf der städtischen Homepage (www.langenfeld.de) steht.
Die Wertstoff- und Grünschnitt-Annahme an der Hansastraße und an der Industriestraße in Langenfeld sind ebenfalls ab sofort geschlossen. Die dezentralen Frühjahrs-Grünschnitt-Sammlungen an den fünf Samstagen vom 28. März bis einschließlich 25. April 2020 entfallen. Die Stadtbibliothek Langenfeld wird im Zuge des Umbaus wie geplant geschlossen.
City-Management will
Händer unterstützen
Das City-Management steht in engem Kontakt zu den Langenfelder Einzelhändlern und wird die weiteren Verschärfungen der kontaktreduzierenden Maßnahmen kommunizieren und gleichzeitig im Schulterschluss mit der Wirtschaftsförderung über die möglichen Unterstützungen und Maßnahmen durch Bund und Land informieren.
Der Lebensmittel-Einzelhandel für die Grundversorgung sowie andere Branchen, die eine medizinische oder gesundheitliche Grundversorgung gewährleisten, bleiben von den weiteren Verboten ausgeschlossen. Händler sind ausdrücklich angewiesen, die dringend notwendigen Hygienevorschriften und Kundenbegrenzungen umzusetzen. Das City-Management berichtet aus Gesprächen mit den großen Langenfelder Lebensmittel-Händlern, die nochmals betonen, dass ständige Lieferungen die Märkte erreichen und die Kunden nur mit ungerechtfertigten Überreaktionen durch Hamsterkäufe für Lieferverzögerungen und Engpässe sorgen könnten. Grundsätzlich seien bei normalem Kaufverhalten alle gängigen Warengruppen verfügbar.
Von der Möglichkeit der Sonntagsöffnung haben die Langenfelder Märkte keinen Gebrauch gemacht. Wie die vielen „Heldinnen und Helden“ in den Geschäften lobt Schneider „das medizinische und pflegerische Personal.“
Die Stadt Monheim muss diese Landesvorgaben, sofern noch nicht geschehen, jetzt auch umsetzen. Monheim hatte den Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) um Freiwillige aus der Verwaltung verstärkt. 25 zusätzliche Mitarbeiter waren am Wochenende in der Stadt unterwegs, um sich ein Bild von der Situation zu machen. „Es war leer in der Stadt. Bislang gab es es keine Ausreißer“, sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann, der auf die Vernunft der Bürger gesetzt hat und die Ergebnisse erst einmal auswerten wollte, bevor er ein Versammlungsverbot ausspricht.
Viele Landesvorgaben, wie etwa die Schließung sämtlicher Gastronomiebetriebe hatte die Stadt bereits vorweggenommen, wie in der Allgemeinverfügung der Stadt Monheim nachzulesen ist (monheim.de/corona).