Der Westfale geht in Pension

Hubert Ibisch (59), Chef der Wache in Langenfeld, geht in den Ruhestand. Er freut sich aufs Wandern mit seiner Partnerin.

Langenfeld. „Zeit kann man nicht kaufen“ lautet ein Sprichwort. Doch auf eine Weise hat Hubert Ibisch genau das getan. Der Erste Polizeioberkommissar geht in den Ruhestand - zwei Jahre bevor es offiziell soweit wäre.

„Ich musste beim Land NRW gegen einen kleinen Obolus den frühen Ruhestand beantragen“, sagt Ibisch bei einer kleinen Feierstunde zu seiner Verabschiedung und scherzt: „Aber das habe ich gerne getan, und das Land kann das Geld ja auch gut brauchen.“ Landrat Thomas Hendele, Landtagsabgeordneter Jens Geyer sowie zahlreiche Polizeikollegen sind zusammengekommen, um den Pensionär in den Ruhestand zu schicken.

Für die offizielle Verabschiedung hat Landrat Hendele lange kämpfen müssen. „Er hat es verdient, in einem großen Rahmen zu gehen“, sagt Hendele.

Ein Westfale im Rheinland - das ist Hubert Ibisch. Geboren wurde er im November 1953 in Bad Lippspringe bei Paderborn. Auch seine Schullaufbahn absolvierte er in Ost-Westfalen. 1971 begann er seine Polizeiausbildung in Münster und Bochum. Nach dem mittleren Dienst kam der gehobenen Dienst acht Jahre später mit einem ersten Aufenthalt im Rheinland — in Bonn.

Ibisch wechselte 1984 dann nach Langenfeld, wo er Dienstgruppenleiter wurde. 2002 wurde er Wachleiter in Monheim und am 1. April 2004 zum Ersten Polizeihauptkommissar ernannt. 2007 wechselte er schließlich nach Langenfeld und leitete die dortige Wache bis zum heutigen Tag.

Vor allem für seine Ruhe ist Ibisch immer bekannt gewesen. „Das Polizeileben ist gespickt mit unvorhergesehenen Dingen, doch das hat ihn nie erschüttert“, sagt Hendele. Ein Mensch des Mittelpunktes sei er nie gewesen, sagt Ibisch von sich selbst. „Ich bin eher ein Mannschaftsspieler, habe gerne im Team gearbeitet und die entsprechenden Erfolge gerne gemeinsam genossen.“ So auch bei einem seiner Hobbys, dem Fußballspielen. Fast wäre er sogar einmal Landesmeister geworden, doch das sei eine andere Geschichte.

Als Westfale im Rheinland - da kollidierte er auch mit dem Karneval. Denn in der Langenfelder Wache ist es Tradition, dass der Wachleiter eine große Rede hält, wenn zu Karneval das Prinzenpaar zu Besuch kommt. Das sei ihm zu Beginn natürlich schwergefallen, doch mit der Zeit kam die Routine und es machte ihm auch richtig Spaß.

Für den vorzeitigen Ruhestand hat sich der noch nicht ganz 60-Jährige bewusst entschieden: „Im Moment sind meine Partnerin und ich noch fit und gesund, und wer weiß, wie lange das noch so ist.“ Mit Sport und gesunder Ernährung möchte er lange bei guter Gesundheit bleiben. Vor allem Wandern möchte Ibisch gemeinsam mit seiner Partnerin - durch das Ahrtal und vielleicht auch einmal über den Neanderlandsteig.