Die Ausstellung im Monheimer Deusser-Haus wird modernisiert
Dank einer Spende in Höhe von 150 000 Euro konnte der Heimatbund Museumsdesigner beauftragen, ein neues Konzept zu entwickeln.
Monheim. Die großen Glas-Vitrinen sind mit Schiffsmodellen voll gepackt, und an den Wänden hängen dicht an dicht Tafeln, Bilder und Urkunden. 30 Jahre alt ist die heimatkundliche Ausstellung im Deusser-Haus, An d‘r Kapell 2. Viele Monheimer haben dafür Alltagsgegenstände als Leihgaben zur Verfügung gestellt. Jetzt wird die auf 500 Quadratmetern gezeigte Sammlung neu geordnet und komplett umgestaltet. Darauf freuen sich Bernd Gehrmann (Vorsitzender) und Dieter Sturm (Kassierer) beim Heimatbund.
Möglich wird das, weil Bettina Schwarz-Seifert, die in Berlin lebende Tochter des Monheimer Unternehmers Rolf Schwarz-Schütte, unerwartet 150 000 Euro zweckgebunden für die Neugestaltung gespendet hat. „Sie ist Mitglied im Heimatverein und war im vergangenen Sommer hier“, berichtet Sturm. Damals habe sie eine Spende angekündigt.
„Wir sind von einigen tausend Euro ausgegangen, haben aber nicht mir einer solch großen Summe gerechnet“, sagt Gehrmann. Als das Geld im Dezember zur Verfügung stand, haben sich die Verantwortlichen mit verschiedenen Museums-Designern ausgetauscht und sind schließlich bei „Stein und Bein“ (Hilden) fündig geworden. Das Team habe schon für das Neanderthal Museum gearbeitet und die stadtgeschichtliche Sammlung im Langenfelder Freiherr-vom-Stein-Museum umgestaltet, berichtet der Vorsitzende. „Die Ideen haben uns überzeugt.“
Die Designer erarbeiteten im Januar und Februar ein Konzept für das Deusser-Haus, das „uns auf Anhieb gefallen hat“, sagt Sturm. Dem Heimatbund sei es sehr wichtig, dass es nach wie vor ein Heimatmuseum mit Gegenständen zum Anfassen bleibt und die Geschichte der Ortschaft präsentiert.
Erst vor wenigen Wochen überraschte der Heimatbund Bürgermeister Daniel Zimmermann mit den Plänen. „Er war aber von unserem Vorschlag sehr angetan“, sagt Sturm. Vor rund drei Jahren hatte die Stadt selbst Vorschläge für die Modernisierung gemacht, die in der vorgelegten Form beim Verein aber keinen Rückhalt gefunden hatten. Jetzt könne man eigene Ideen verwirklichen und die Stadt bezuschusse die Renovierung mit 150 000 Euro, so dass insgesamt 300 000 Euro zur Verfügung stünden.
Stück für Stück werden nacheinander alle elf Räume erneuert. Zwei Jahre sind dafür veranschlagt. Während dieser Zeit bleibt das Museum für Publikum geöffnet.
„Wir bereiten gerade alles vor“, sagt Gehrmann, „und räumen die hohen Vitrinen im Erdgeschoss aus“. Auf die wird in Zukunft verzichtet, stattdessen werden die Exponate in Tischvitrinen und „Forscherkästen“ gezeigt.
Durch alle Räume zieht sich ein blaues Band — es symbolisiert den Rhein. Eine Zeitleiste verknüpft örtliche Ereignisse mit überregionalen Daten und Fakten. Auf einem Monitor sind Details und die Exponate aus den oberen Räumen zu sehen. „Das Haus ist nicht behindertengerecht. Rollstuhlfahrer haben so die Möglichkeit sich umfassend zu informieren“, sagt Sturm.