Die Heuschnupfensaison beginnt früher
Was hilft Betroffenen wirklich gegen die Beschwerden? Apotheker geben Tipps für Allergiker.
Langenfeld. Die Allergiesaison startet in diesem Jahr in Folge des milden Winters früh. So sind Hasel- und Erlenpollen bereits unterwegs. Die aggressiven Birkenpollen werden in Kürze folgen. Deren Konzentration wird nach Expertenmeinung in diesem Jahr außergewöhnlich hoch ausfallen. Das teilt der Apothekerverband mit. Damit wird sich die Zahl der Menschen, die an Schniefnase, juckenden Augen und schlimmstenfalls allergischem Asthma leiden, nochmals deutlich erhöhen.
Über 25 Prozent der Deutschen leiden unter Allergien. Welches Medikament für wen am besten geeignet ist, hängt dabei auch von der Stärke der Allergie ab, erläutert Dr. Jürgen Wunderlich, Sprecher der Apotheker in Hilden, Haan und Langenfeld. Bei leichten Beschwerden helfen moderne Nasen- und Augensprays. Sie wirken lokal und helfen direkt dort, wo die Symptome auftreten. Außerdem können sie mehrfach täglich eingesetzt werden. Im Gegensatz zu abschwellenden Schnupfensprays, die nur maximal eine Woche angewendet werden dürfen, weil sie den Nasenschleimhäuten schaden können, haben antiallergische Nasensprays diese Nebenwirkung nicht. Bei stärkeren Beschwerden können auch kortisonhaltige Sprays angezeigt sein.
Durch ihren direkten, lokal begrenzten Einsatz entfalten sie ihre positive antiallergische Wirkung im Nasen-Rachen-Raum und Nebenwirkungen müssen nicht gefürchtet werden. Wer mit den lokal einsetzbaren Präparaten keine deutliche Linderung erzielt, ist besser mit Tabletten beraten, eventuell zusätzlich zu Nasenspray und Augentropfen. Die Wirkstoffe in den Tabletten heißen Antihistaminika. „Sie bremsen den körpereigenen Botenstoff Histamin, der die allergischen Symptome entscheidend mit auslöst“, erklärt Wunderlich.
Viele Mittel brauchen zehn bis 14 Tage, bis sich ihre Wirkung voll entfaltet. Mit dem Einsatz dieser Präparate sollte deshalb rechtzeitig begonnen werden. Mögliche Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Einschränkung des Reaktionsvermögens, insbesondere beim Autofahren, sind zu berücksichtigen.
Die beste Therapie einer Allergie kann allerdings nicht vor einem sogenannten Etagenwechsel schützen. In diesem Fall können Allergien von den oberen Atemwegen in die Bronchien herabwandern und dort Asthma auslösen.
Wer dieses Risiko so weit wie möglich ausschließen möchte, sollte sich bei seinem Arzt nach einer spezifischen Immuntherapie erkundigen. Bei dieser langfristig angelegten Behandlung lernt der Organismus, sich an die Pollen zu gewöhnen. og