Die Monheimer Schützen verabschieden ihre Kaiserin

Am Pfingstwochenende ist Schützenfest in der Gänselieselstadt: Bürgerschießen, Parade und Kirmes sollen die Monheimer locken.

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Monheim. Nicht gerade Kaiserwetter wird herrschen, eher bedeckt und kühl wird es sein, wenn die St. Sebastianus-Schützen von 1350 am Freitagnachmittag ihre Kaiserin am Schützenhaus abholen und damit das diesjährige Schützenfest einläuten. Alexandra Libitowski hatte 2017 zum zweiten Mal die Königswürde errungen und wurde deshalb zur „Kaiserin“ gekrönt. Dass bei den Monheimer Schützen überhaupt Frauen mitschießen dürfen, löse in anderen Bruderschaften immer noch Befremden aus, sagt Brudermeister Holger Klenner. „Aber wir sind stolz darauf, dass Frauen bei uns alle Ämter bekleiden können.“ Seit fünf Jahren gebe es mit den Schützenlieschen auch eine eigene Gruppe.

Am Freitag wird am Schützehaus Am Werth dann auch direkt auf den Vogel angelegt. Ab 17.15 Uhr wird neben König und Jungprinzen auch der Schülerprinz ausgeschossen. „Die Kandidaten melden sich meist spontan, da ist nichts vorher verabredet“, sagt Klenner. Den Samstag begehen die Schützen in „zivil“, um mit der Uniform keine Distanz zur Bürgerschaft zu schaffen. 36 Vereine haben sich zum Vereinsschießen ab 13 Uhr am Hochstand angemeldet. Im Anschluss, ab 17.15 Uhr, findet das Bürgervogelschießen statt. „Dabei entsteht immer eine richtige Wettkampfatmosphäre“, so der Brudermeister. Und weil er beim letzten „Fest der Vereine“ auf dem Schützenplatz so gut ankam, wird auch diesmal wieder Andreas Konrad mit seiner „Quetschkommode“ Lieder anstimmen, die jeder mitsingen kann.

Am Sonntag, ab 11 Uhr, treten dann die Frauen an die Gewehre. Eingebettet ist der Schießwettbewerb in einen Blasmusikfrühschoppen, den sich „vor allem ältere Bürger gewünscht hatten“. 2017 war die Premiere. Beim Festzug um 16 Uhr marschieren die Schützen zunächst sternförmig am Alten Markt auf, um dann über die Turm-, Graben-, Drehwan-, Meißburg-, Lotten- , Kirch- und Krischerstraße und über die Alte Schulstraße zurück in die Altstadt zu ziehen. „Wir werden dann zum ersten Mal über den neu gestalteten Kradepohl marschieren“, so Klenner. Nach der Parade vor St. Gereon laden die Schützen die befreundeten Bruderschaften, die am Umzug teilgenommen haben, zum Sterneschießen ein.

Der Montag steht ganz im Zeichen der Krönung. Die noch amtierende Kaiserin verabschiedet sich mit einem Frühstück im Schützenhaus aus ihrer Regentschaft. Zur Krönungsmesse in St. Gereon ab 10 Uhr ist grundsätzlich auch die Öffentlichkeit zugelassen. Statt des bisherigen Krönungsballs am Sonntagabend feiern die Schützen ab 11.30 Uhr einen Frühball in der Festhalle Bormachers. „In den letzten Jahren ist bei den Damen die Lust auf aufwendige Roben geschwunden: Man zieht sich adrett an, aber schlichter“, sagt Klenner. Auch als traditionsbewusster Schütze müsse man eben mit der Zeit gehen und gucken, was den Monheimern gefällt. Wie etwa die Kirmes, die 2017 wiederbelebt wurde und mit einigen Fahrgeschäften vor allem Kinder anlocken soll.