Diskussion um Taubenplage
Die BGL beantragt Geld für Maßnahmen gegen eine Ausbreitung der Tiere. CDU und Verwaltung sehen dagegen gar kein Problem.
Langenfeld. Es flattert, es gurrt. Drei Tauben lassen sich an diesem Morgen auf dem Rathausvorplatz nieder und suchen nach Futter — ahnungslos, dass sie am Mittwochabend im Ausschuss für Ordnung und Soziales umstrittenes Thema waren.
Die Kernfrage: Droht Langenfeld eine Taubenplage oder nicht? Die Bürgergemeinschaft Langengelf (BGL) sagt ja. In einem entsprechenden Antrag forderte sie, dass mehrere tausend Euro bereitgestellt werden, um gegenzusteuern.
„Von einer Taubenplage kann keine Rede sein“, hielt Beigeordnete Marion Prell im Ausschuss für Soziales entgegen. Von einer Taubenplage gehe man bei einer Anzahl von 500 Tauben am Tag aus. „Ich habe höchstens eine zweistellige Summe von Tauben gezählt“, sagte Prell. „Wir sind ja in Langenfeld nicht der Markusplatz in Venedig“, sagte Rolf Kamp (CDU) . Entsprechend stimmte die Union gegen den Antrag, ebenso wie die SPD.
Für BGL-Chef Gerold Wenzens mag es da aber nicht so recht passen, dass Citymanager Jan Christoph Zimmermann von Geschäftsleuten berichtet, die sich tatsächlich an ihn gewendet hätten — eben wegen der Tauben. Ihnen sei versprochen worden, nach einer Lösung zu suchen. „Da hätte man auch unseren Antrag annehmen können“, sagt sich Wenzens.
Der BGL schwebte das so genannte Augsburger Modell vor: ’In zentraler Lage wird auf einem Dach ein Taubenschlag aufgestellt und die Tiere gefüttert. Nach kurzer Gewöhnung beginnen sie, ihre Eier dort zu legen. Die werden gegen Gipseier ausgetauscht. Mit der Zeit erledigt sich so das Taubenproblem von allein.
Es war nicht der erste Vorstoß der BGL in dieser Sache. Sie hatte bereits 2011 einen entsprechenden Antrag gestellt, der abgelehnt wurde. „Anschließend haben sich aber Langenfelder bei mir gemeldet und gesagt, dass sie die Idee gut finden. Sie wollten sogar ehrenamtlich helfen. Also sehen wohl nicht nur wir als BGL das Problem“, sagt Wenzens.