Feuer im Parkhaus-Untergeschoss
Untere Ebenen bleiben wegen Einsturzgefahr gesperrt. Bereits vor zwei Monaten hatte es dort gebrannt.
Monheim. Ein wohl mutwillig entfachtes Feuer hat am späten Mittwochabend in einem Parkhaus an der Schöneberger Straße einen Schaden in mindestens sechsstelliger Höhe angerichtet. Verletzt wurde niemand.
Im Untergeschoss brannten nach Angaben der Polizei drei Autos, zehn Motorräder und ein Campinganhänger aus, die in vergitterten Abstellboxen standen. Wegen Einsturzgefahr darf es wie die Parkebene darüber vorerst nicht betreten werden. Das zunächst ebenfalls gesperrte offene Parkdeck des Kaufland-Supermarkts wurde Mittwochnachmittag größtenteils wieder freigegeben. Bereits vor zwei Monaten hatte ein immer noch Unbekannter in dem Parkhaus ein Feuer gelegt.
Nach dem um 20.08 Uhr eingegangenen Alarm rückte die Feuerwehr nach Angaben von Einsatzleiter Thorsten Schlender mit drei Löschzügen und der freiwilligen Feuerwehr aus. „Wegen des massiven Rauchs war es zunächst sehr schwierig, den Brandherd zu lokalisieren. Und für einen Zugang ins Untergeschoss musste erst einmal ein Loch ins Rolltor geflext werden.“ Mit Hilfe einer Wärmebildkamera sei dann die Stelle festgestellt worden, an der die Flammen wüteten.
Doch bald nach Beginn der Löscharbeiten musste Schlender die mit Atemschutzgeräten ins Parkhaus vorgerückten Brandtrupps wieder nach draußen beordern. „An der Decke war der Beton abgeplatzt, so dass der Stahl frei lag. Und an der Fassade zeigten sich deutliche Risse — und damit Einsturzgefahr.“
Dass keine Menschen verletzt werden, hatte nach Schlenders Worten bei dem über zwei Stunden dauernden Einsatz oberste Priorität, nicht nur auf die eigenen Leute bezogen. „Mit einer Überdruckbelüftung haben wir verhindert, dass der massive Rauch ins Treppenhaus des angrenzenden Mehrfamilienhauses gelangt.“
Eine Evakuierung der Anwohner sei somit nicht nötig gewesen. Die Wehrleute verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus, den Supermarkt und die oberen Parketagen, gegen 22.15 Uhr war das Feuer gelöscht.
Als polizeilicher Ermittler suchte Mittwoch Oberkommissar Thomas Rosen nach der Ursache des Feuers. Er schätzt den Gesamtschaden an den ausgebrannten Fahrzeugen, darunter ein Cabriolet und ein Mercedes, auf etwa 50 000 Euro. Deutlich über dieser Summe dürfte nach Schlenders Einschätzung der am Gebäude entstandene Schaden liegen.
Polizei und Feuerwehr erscheint nach eigenen Angaben „Brandstiftung als Ursache des Feuers sehr wahrscheinlich“. Laut Rosen käme „theoretisch aber auch ein technischer Defekt an einem der Fahrzeuge als Ursache in Betracht“.
Wie schon während des Löscheinsatzes machte sich Mittwochvormittag Claudia Jung von der städtischen Bauaufsicht ein Bild vom Ausmaß des Schadens. „Die Decken sind durchgebogen und es besteht beim Betreten auch wegen des Einatmens möglicher Schadstoffe Gesundheitsgefahr“, meinte Jung.