Ärger um die Hardt-Baustelle
Anwohner beschweren sich über Stau an den Straßen-Ausfahrten und verengte Wege.
Langenfeld. Der Ärger über die Dauerbaustelle an der Hardt reißt nicht ab. „Seit Mai ertragen wir Stau und Lärm“, schimpft Hans Wolter, der am Kapeller Weg unweit der Autobahnauffahrt zur A 3 wohnt. „Doch jetzt ist Schluss.“
Seit Mittwoch ist die Baustellenampel im Einmündungsbereich Kapeller Weg/Hardt verhängt. Wer vom Kapeller Weg kommt und sich in den fließenden — oder stockenden — Verkehr einreihen will, hat keine Chance. „Man kommt hier nicht mehr raus“, schimpft auch Margot Franke, die am Anfang der Straße wohnt.
Seit Mitte Dezember ist die Anschlussstelle Solingen zur A3, die auf Langenfelder Gebiet liegt, fertiggestellt. Von dort geht es nach Oberhausen und Köln. Jetzt, nach der Winterpause, beginnen die angekündigten Restarbeiten an der Straße Hardt. Die Baustelle wird ab kommenden Montag eingerichtet.
Ab der Straße Am Brüngersbroich werden bis über den Kapeller Weg hinaus neue Wassertransportleitungen verlegt, bestätigt Helmut Schatz, beim Verbandswasserwerk für das Rohrnetz zuständig. Je nach Wetterlage, können die Arbeiten bis Mitte März dauern. Kostenrahmen für das Projekt: 300 000 Euro.
Wenn die Versorgungsleitungen gelegt sind, kann die Straßenoberfläche wiederhergestellt werden. „Wenn das alles geschehen ist, wird die so genannte Ausfädelspur für Autofahrer, die aus Solingen kommen und weiter nach Langenfeld wollen, markiert“, sagt Dietmar Giesen, Projektleiter bei Straßen NRW — quasi der Schlusspunkt.
Die Anwohner des Kapeller Wegs müssen im Zuge der Bauarbeiten mit eine Sperrung ihrer Straße rechnen. Dann wird der Verkehr hinten raus über die Brücke Heiderhöfchen zurück zur Hardt umgeleitet. Den genauen Zeitpunkt konnte Giesen noch nicht nennen.
Die Anwohner wurmt am meisten, dass die aufwendigen Umbauarbeiten vor allem den Autofahrern aus Solinger Richtung nutzen. Mehrere Jahrzehnte hatte die Diskussion um den Standort für die neue Anschlussstelle gedauert. Auch Bürgermeister Frank Schneider hätte sich statt des Umbaus an der Hardt mit neuem Fahrstreifen, zusätzlichen Abbiegespuren und längeren Grünphasen an den Ampeln einen Solinger Autobahn-Anschluss über einen neuen Zubringer (B 229 n) gewünscht.
Doch nach dem „Nein“ seitens der rot-grünen Regierung war der Umbau an der Hardt als kleinere Ersatzlösung gegen den werktäglichen Stau an der A-3-Auffahrt beschlossen worden.