Langenfeld Mit Geld zu mehr grünen Dächern

Langenfeld. · Ein einstimmiges Votum erhielt der Vorstoß im Langenfelder Planungs- und Umweltauschuss. 100 000 Euro jährlich sollen es auf Dächern sprießen lassen.

 Schön fürs Auge, gut fürs Klima, lecker für Insekten: So könnte ein Flachdach mit Grün und bunt blühenden Blumen gestaltet werden.

Schön fürs Auge, gut fürs Klima, lecker für Insekten: So könnte ein Flachdach mit Grün und bunt blühenden Blumen gestaltet werden.

Foto: dpa/dpa, may

Pflegeleichte Vorgärten mit Plattenbelag, öde Flachdächer, Asphalt statt Grün. Spätestens seit der erschreckenden Studie über das Insektensterben und der letztjährigen Hitzeperiode dürfte jedem klar sein, dass es so nicht weitergeht. Damit dieser Erkenntnis in Langenfeld auch Taten folgen, winken Hauseigentümern demnächst Zuschüsse, wenn sie ihr Dach begrünen. „Ich bin sehr erfreut über das im Rat beschlossene Sonderprogramm mit einem jährlichen Fördervolumen von 100 000 Euro“, sagte der Klimaschutzkoordinator Jens Hecker im Planungs- und Umweltausschuss.

Auf einstimmig beschlossene Anträge von Grünen und CDU hin hatte Hecker die Richtlinien für die Zuschüsse ausgearbeitet. „Es geht ausschließlich um extensive Dachbegrünung“, betonte der Klimaschützer. Die im Grünen-Antrag enthaltene Förderung auch von Fassaden- und Hofbewuchs wird nach Angaben des städtischen Chefplaners Ulrich Beul womöglich in einem nächsten Schritt angegangen. „Vordringlich ist, dass in Langenfeld die Dachbegrünung Fahrt aufnimmt.

Maximal 3000 Euro Förderung
gibt es von der Stadt pro Dach

Nach dem Ratsbeschluss am 2. Juli können wir die Förderrichtlinien veröffentlichen und dann direkt nach den Sommerferien loslegen.“ Laut Hecker wurden Hauseigentümern mit begrünten Dächern bislang schon Abwassergebühren ermäßigt. „Die Pflanzen verzögern den Abfluss des Regenwassers und entlasten somit ein Stück weit die Kanalisation.“ Das Förderprogramm solle vor allem mit Blick auf den Klimaschutz die Zahl der bepflanzten Flachdächer im Stadtgebiet erhöhen. „In dicht besiedelten und stark verdichteten Vierteln verringern sie die sommerliche Hitzebelastung, verbessern die kleinklimatischen Verhältnisse, binden Staub und erhöhen die Luftfeuchtigkeit.“

Bezuschusst mit 50 Prozent der anerkannten Kosten (siehe Info-Box) wird nach dem im Ausschuss einstimmig befürworteten Konzept demnächst die Dachbegrünung bei Neubauten und auch die Nachrüstung. Für den Aufbau aus Schutzvlies, Filtermatte, Drainageschicht, Substrat, Saatgut und/oder Pflanzen werde maximal 15 Euro pro Quadratmeter und insgesamt pro Dach höchstens 3000 Euro aus diesem Förderprogramm beigesteuert. Keinen Zuschuss gibt es für die zum Zeitpunkt der Bewilligung bereits begonnenen Dachbegrünungen; bei unzureichender Qualität; für im Bebauungsplan ohnehin festgesetzte Dachbegrünungen; für ausschließlich aufgestellte Pflanzkübel, Kiesschüttungen oder Dachterrassen mit Holz-oder Plattenbelag.