Gefällte Bäume entsetzen Bürger

Anlass für den Kahlschlag ist die Neugestaltung des Eingangs zum künftigen Landschaftspark Rheinbogen.

Foto: Ralph Matzerath

„Mit großem Schrecken musste ich (...) feststellen, dass am geplanten Eingang zum zukünftigen Landschaftspark Rheinbogen neben einigen (...) Pappeln eine Vielzahl von kerngesunden und alten Hartholzbäumen (...) abgeholzt wurden“, schreibt Josef Lambertz vom Verein Landschaftsschutz in Monheim. Ähnlich erging es vielen Monheimern, die regelmäßig im Rheinbogen spazierengehen oder Rad fahren. Lambertz beklagt, dass sogar die Lindenallee, die im Zuge der Landesgartenschau Euroga 2002 neu gepflanzt worden war, im wahrsten Sinne „dem Erdboden gleich gemacht“ wurde.

Auch Detlev Garn hat auf Facebook einen Brief an Bürgermeister Zimmermann gepostet, in dem er den Verlust von etwa 32 Hartholzbäumen anprangert. Auch er gibt an, in den Unterlagen zum Landschaftspark nichts von größeren Flächenfällungen gelesen zu haben. Nicht nur als Imker bedauert er die Fällungen, weil die Bäume den Bienen Nektar und Pollen lieferten. Er weist auch darauf hin, dass ein alter Baum aufgrund des größeren Blattwerkes mehr CO2 verarbeiten könne als ein junger.

Die Naturschützer kritisieren, dass die Stadt nur über die Fällung von 19 Pyramidenpappeln am Schützenplatz öffentlich berichtet habe, von deren Fäulnis sich allerdings jeder anhand der ausgehöhlten Stümpfe überzeugen kann. „Dass die Pappeln gefällt werden müssen, war das, was für uns neu war“, erklärt Bürgermeister Daniel Zimmermann. Denn alles andere seien geplante Fällungen gewesen, die auch rot in der vom Planungsbüro Strauchwerk angefertigten Planskizze für den Landschaftspark markiert waren.

Diese wurde anlässlich des Baubeschlusses zum Landschaftspark am 17. Oktober 2013 im Ratsinformationssystem veröffentlicht. So seien im Skulpturenpark vier 25 bis 30 Meter große Hybridpappeln entfernt worden, um vom Rheindeich eine Sichtachse zur Kirche St. Gereon zu schaffen. Dies wird auch in der entsprechenden Beschlussvorlage angekündigt. Die Bäume im südlichen Rheinpark — darunter eine 20 Meter hohe Rosskastanie, eine 15 Meter hohe Esche, Linden und ein Ahorn — mussten der neuen Skateranlage sowie der nach Norden verlegten Zufahrt zum Schützenplatz weichen. „Wir wollen ja den Übergangsbereich zwischen Altstadt und Rheinbogen gänzlich neu gestalten, daher mussten wir auch die zwölf Linden beim Gokart-Verleih Giebner wegnehmen“, so Zimmermann. Die Vorlage sagt für den Rheinpark aber lediglich aus, „dass der Bestand an Bäumen und Bepflanzungen weitgehend integriert“ wird.

Offenbar sind der Kettensäge aber mehr Bäume zum Opfer gefallen, als die Karte anzeigt, etwa an der Allee Am Vogelort. Dort wurden laut Zimmermann elf junge Linden und eine Wildkirsche geschlagen. Er erklärt: „Das waren Nachpflanzungen von Bayer für abgängige Pappeln. Da diese aber nicht standortgerecht sind, wollen wir die Pappeln langfristig durch Eichen ersetzen.“