Reusrath feiert hell erleuchtet
Knicklichter, LEDs und andere Leuchtmittel sorgten beim zehnten Lichterzug für eine tolle Atmosphäre.
Um kurz nach 19 Uhr schwebt die Riesen-Krake über die Heerstraße. Der überlebensgroße Meeresbewohner leuchtet in verschiedenen Farben und ist zweifellos einer der Hingucker beim zehnten Lichterzug in Reusrath. Die imposante Konstruktion ist Teil der Fußgruppe der Imbacher Karnevalsgesellschaft. Die jecke Truppe aus Leichlingen ist zum achten Mal dabei. Als leuchtende Fische umschwärmen sie den Oktopus und bringen Kamelle unters närrische Volk.
Auch am Straßenrand blinkt, funkelt und leuchtet es überall. Keine Frage: Der Lichterzug in Reusrath hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einer besonderen karnevalistischen Attraktion gemausert. Organisator Andreas Buchheim geht von rund 20 000 Besuchern aus — ein neuer Rekord. „Angefangen hat damals alles mit ein paar tausend Besuchern“, meint der 45-Jährige. „Inzwischen stoßen wir allerdings an gewissen Kapazitätsgrenzen.“ Etwas mehr als 7000 Einwohner hat der Stadtteil im Langenfelder Süden. Beim Lichterzug verdreifacht sich die Menschenmenge für einen Abend.
„Im nächsten Jahr werden wir wohl erstmals einen neuen Zugweg nehmen müssen“, sagt Buchheim. Die Straßen und Bürgersteige im „Insektenviertel“, seien zumindest teilweise zu eng für das bunte Treiben.
Das gilt sicherlich auch für die Wagen und Fußgruppen, die durch die Straßen ziehen. Spektakulär ist dabei der Wagen des Pfadfinder-Stamms „Castanea“, der als rollende Disco daherkommt — mit Blitzlichtgewitter, Projektionen und unzähligen Scheinwerfern. Ebenfalls stimmungsvoll beleuchtet sind die Dudelsäcke der „Wupper District Pipe Band“, die schottische Musik spielt. Die „Himmlischen Schwestern“ laufen in prächtigen roten Kostümen nebst Lichterketten mit und das rollende Schiff des Hitdorfer Gesellschaftsverein leuchtet in allen Farben des Regenbogens.
Den strahlenden Abschluss des illuminierten Spektakels bildet der Wagen des Rüsrother Carnevals Comitees (RCC), das den Zug jedes Jahr organisiert.
Rund 2000 Besucher feiern bis in die frühen Morgenstunden. Laut Buchheim ist es eine der größten Feste zwischen Köln und Düsseldorf.
„Das hat damals mit etwa 150 Leuten angefangen und hat sich zu einer echten Großveranstaltung entwickelt“, freut sich der Vorsitzende des RCC. „Wir hätten in diesem Jahr auch ein paar hundert Karten mehr verkaufen können.“