Vom 31. August bis 29. September in Monheim Große Ausstellung mit Werken von August Deusser

Monheim · Eröffnet wird die Präsentation am Freitag, 30. August, im Garten des Deusser-Hauses mit einer kunsthistorischen Einführung. Geöffnet ist für Besucher samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Das Fabrikgelände in Monheim malte August Deusser 1912.

Foto: Antonie-Deusser-Stiftung

Der Rhein war für den Maler August Deusser eine große Inspirations-Quelle. Auf der Suche nach einem ruhigen Platz zum Arbeiten kam er 1906 nach Monheim. Mit Frau und Kind bezog er das „Haus am Strom“, wie das Deusser-Haus damals genannt wurde. Dort lebte er bis 1912.

In Zusammenarbeit mit der Antonie-Deusser-Stiftung in Seengen (Schweiz) und dem Heimatbund Monheim werden zahlreiche Bilder des Malers ab Ende August in seinem ehemaligen Wohnhaus an d’r Kapell gezeigt. Der zum Haus gehörende Garten und die nähere Umgebung lieferten Deusser immer wieder Motive, heißt es über den Künstler im Monheim-Lexikon. Mit Bleistift habe er die Marienkapelle gezeichnet, eine Vorstudie zu dem Gemälde „Kleine Kapelle“. Im Garten malte Deusser Blumen, Beete und Wege. Unter dem Titel „Monheim, um 1912“ gibt es die Ansicht eines Industriebetriebs mit Schornstein, möglicherweise die Hefefabrik in Blee, gesehen aus einer mit Bäumen bestandenen Landschaft. Der Künstler habe seine Monheimer Zeit später als „glücklichste meines Lebens“ bezeichnet, so die Textpassage.

Das Bild Getreidefelder entstand 1906/07.

Foto: Antonie-Deusser-Stiftung

Er galt als einer der Pioniere der Avantgarde-Kunst in Deutschland. Neben seinem kulturpolitischen Engagement sorgten seine Sonderbund-Ausstellungen mit Kollegen und Wegbegleitern für Furore. August Deusser erreichte damit einen Stellenwert im Rheinland, der vergleichbar war mit dem von Max Liebermann in Berlin, so die Organisatoren der Ausstellung. Heute zähle August Deusser jedoch zu den vergessenen Malergrößen, der nach seinem Tod fast nur noch Insidern ein Begriff sei.

Erste Erfolge feierte August Deusser ab 1897 mit seinen Historien- und Militärgemälden.

Foto: Galerie Offelder

In Zusammenarbeit mit der Antonie-Deusser-Stiftung hat sich der Künstler Frank Grabowski aus Mindelheim es zur Aufgabe gemacht, das Lebenswerk von August Deusser wieder ins Bewusstsein zu rufen. Mit „Panta rhei“ beginnt eine bundesweite Ausstellungsreihe, die seine Werke des deutschen Impressionismus zeigt. Zeitgeschichtliche Dokumente aus Licht und Farbe, die den Kölner Dom in Blautönen abbilden sowie Beispiele der frühen Industrialisierung, werden ergänzt durch stimmungsvolle Landschaftsdarstellungen, so die Ankündigung.

Während seine frühen Werke stark vom französischen Impressionismus beeinflusst gewesen seien, habe sich im Verlauf seiner künstlerischen Laufbahn eine Tendenz zur Vereinfachung der Strukturen und eine Hinwendung zu einer von der Realität losgelösten Farbpalette abgezeichnet. Eindrucksvoll seien auch seine Selbstporträts und Skizzen, heißt es.

1870 in Köln geboren und 1942 in Konstanz am Bodensee gestorben, zählte er in den Jahren zwischen der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und dem Ersten Weltkrieg zu den Vorkämpfern für die Durchsetzung der Moderne im Rheinland, teilen die Veranstalter mit.

(pc)