Halter melden deutlich mehr Hunde an
Die Stadt führte Hausbefragungen zum Hundebestand durch. In diesen drei Monaten stieg die Zahl der Neuanmeldungen um zehn Prozent.
Langenfeld/Monheim. Die Ende August gestartete Zählung sämtlicher Hunde in Langenfeld ist abgeschlossen. Und offensichtlich hat allein deren Ankündigung manchem Herrchen und Frauchen Beine gemacht. Nach Angaben des städtischen Steuerreferatsleiters Andreas Scholz schnellte jedenfalls die Zahl der Anmeldungen in den vergangenen Monaten spürbar nach oben. „Im Sommer waren bei uns 3609 Hunde registriert. Bis zum 5. Dezember kamen 342 Neuanmeldungen hinzu — also knapp zehn Prozent.“
In städtischem Auftrag hatten laut Rathaussprecher Andreas Voss Mitarbeiter der Privatfirma Springer Kommunale Dienste GmbH (Düren) den Hundebestand im gesamten Stadtgebiet erfasst. Dazu klingelten sie an sämtlichen etwa 28 000 Langenfelder Wohnungstüren. Grund: Es sei immer wieder festgestellt worden, dass nicht alle Halter „ihrer gesetzeskonformen Anmeldeverpflichtung nachkommen“.
Bereits vor der umfangreichen und noch nicht abschließend ausgewerteten Befragung hatte Scholz zufolge bereits deren Ankündigung in der Presse Ende Juni die damalige Zahl von etwa 3550 registrierten Hunden erhöht. Er sieht sich durch das bislang erkennbare Resultat in seiner Meinung bestätigt, dass zehn Jahre nach der bis dahin letzten kompletten Zählung in Langenfeld eine Neuauflage dringend notwendig war. „Wir mussten nach so langer Zeit wieder den tatsächlichen Bestand feststellen.“
Die Befragung aller Haushalte sollte insbesondere eine ordnungsgemäße Registrierung bisher unversteuerter Hunde erwirken, so Scholz. Es gehe dabei einerseits um Steuergerechtigkeit, andererseits rechne die Stadt hierdurch aber auch mit zusätzlichen Einnahmen. „Manche hatten die Zahlungen bisher — gelinde gesagt — verschwitzt. So wie ein Ehepaar, das angeblich dachte, für seinen winzig kleinen Hund sei keine Steuer fällig. Ist sie aber.“
In Monheim wird alle fünf Jahre gezählt — zuletzt 2015. Damals waren von insgesamt 2394 in Monheim gezählten Hunden bis dahin 203 ohne Steuermarke gewesen. „Allein die Ankündigung 2015, dass wir private Kontrolleure losschicken würden, führte zu mehr als 50 Neuanmeldungen“, berichtete Guido Krämer, Bereichsleiter Finanzen.
Am Ende verhalf der für rund 25 000 Euro beauftragte Spürtrupp „Nasse Schnauze“ jenen 203 Vierbeinern zu einer legalen Existenz — und dem Stadtsäckel zu rund 26 000 Euro Steuermehreinnahmen pro Jahr. Die für die Zählung aufgewendeten Kosten waren somit gut gedeckt. Dies erwartet Scholz auch für Langenfeld, das innerhalb des Kreises Mettmann — wie die Grafik zeigt — übrigens den günstigsten Steuersatz hat.
Wie in Monheim zahlen Besitzer sogenannter gefährlicher Hunde indes zehnmal so viel. Von diesen auf einer amtlichen Liste festgelegten Rassen wie etwa Bullterrier sind aber nur ganz wenige Tiere in Langenfeld zu finden — sieben waren es Anfang 2017. „Das war ja auch die Intention, als vor vielen Jahren der zehnfache Steuersatz für sie beschlossen wurde.“ Die Hundesteuer beträgt in Langenfeld ansonsten seit 1996 unverändert 90 Euro pro Jahr, in Monheim 132 Euro. Ab dem zweiten Hund werden je Tier und Jahr in Langenfeld 108 Euro fällig, in Monheim 156 Euro.