Hilden: Das Mieterkarussell dreht sich
Das City-Kaufhaus könnte sich dauerhaft in Hilden etablieren. Für P&C ergeben sich damit neue Möglichkeiten.
Hilden. Was wird aus dem Gebäude von P&C? Wer kommt als Nachmieter? Gibt es namhafte Interessenten? Oder fällt das Haus sogar der Abrissbirne zum Opfer? Der Fragenkatalog, den der im März anstehende Umzug von Peek&Cloppenburg in den neuen Sparkassen-Komplex an der Mittelstraße mit sich bringt, wird eher größer als kleiner. Vor allem die Geschäftsleute im Umfeld zittern.
Für sie steht und fällt ihre Zukunft parallel zur Fußgängerzone mit einem adäquaten P&C-Nachfolger. "Wir machen uns Sorgen, dass dieser Teil der Innenstadt verwaist", befürchtet man etwa im Eiscafé San Marco. "Ein Elektronikmarkt wäre gut. Dann wäre gesichert, dass der Platz auch künftig belebt bleibt."
Mittlerweile ist aber Licht am Ende des Tunnels in Sicht. Weniger, weil es auf einmal einen P&C-Nachfolger gibt, sondern weil sich wenige hundert Meter nördlich, mitten in der Fußgängerzone im ehemaligen Hertie-Gebäude, einiges tut - und weil beide Projekte voneinander abhängen.
"Wir stehen in Verhandlungen und würden gerne verlängern", sagt Sebastian Steinzen, der Manager des erst vor kurzem eröffneten City-Kaufhauses. Bisher nur bis Ende des Jahres als Zwischenmieter in der ehemaligen Hertie-Immobilie gehandelt, sei das Geschäft von den Bürgern so klasse angenommen worden, "dass wir uns ein Bleiben auf Dauer vorstellen können".
Würde das City-Kaufhaus mit Geschäftsführer Christian Koslowski an der Spitze tatsächlich den Zuschlag erhalten, wäre auch für P&C der Weg frei. Denn: "So lange es für Hertie keine Entscheidung gibt, bleiben wir auf der Strecke", erklärt Guido Franke.
Auf der Wunschliste des Immobilienexperten der Aachener Grundvermögen, die das P&C-Gebäude verwaltet, stehen nämlich dieselben Namen wie auf der für das Hertie-Haus. "Das ehemalige Hertie-Gebäude liegt auf einem Filetgrundstück, das P&C-Haus am Rande der Fußgängerzone. Keine Frage also, für wen sich potenzielle Nachmieter eher interessieren und ein passendes Angebot abwarten."
Auch Francesco Mazza, der Deutschland-Chef des englischen Immobilienverwalters Diam Ltd., hat grünes Licht für weitere Gespräche mit den Verantwortlichen des City-Kaufhauses gegeben. "Das ist richtig", sagt Mazza, dessen Unternehmen im Namen der britischen Dawnay Day Group, einen Hertie-Nachmieter sucht. "Wenn Koslowski & Co. ein passendes Konzept präsentieren, sind sie im Rennen."
Sehr zur Erleichterung von Guido Franke, der bisher zwar Vorstellungen, aber noch keine Namen hat. "Die Gespräche laufen zwar auf Hochtouren", sagt er. "Bislang wurden wir aufgrund der offenen Hertie-Nachfolger-Frage aber blockiert."
Franke schweben zwei größere und ein kleineres Geschäft vor. "Für einen einzigen Anbieter ist das zweigeschossige Haus mit seinen rund 8000 Quadratmetern einfach zu groß." Konkrete Verhandlungspartner will er nicht nennen.
Dennoch macht er all denjenigen, die sich einen Elektronik-Fachmarkt wünschen, Mut. "Ja, wir verhandeln mit einem solchen Fachmarkt", verrät er. "Allerdings nicht mit Mediamarkt und Saturn, sondern einem anderen Namen der Branche."