Hilden: Keine Zuschüsse für Vereine

Finanzen: Der Aufsichtsrat der Stadt Hilden Holding lehnt eine Subventionierung der Stadthallen-Gebühren kategorisch ab.

Hilden. Das Stöhnen der Kulturschaffenden in Hilden ist nicht zu überhören. "Wir können die Stadthalle einfach nicht mehr finanzieren", beklagen Vereine wie der Oratorienchor, das Mundharmonikaorchester oder der Chor 84. Die Gebühren, die sie für Konzerte oder Theaterabende aufwenden müssen, seien kaum zu schultern. Mittlerweile haben neun Vorstände sogar ein Protestschreiben an die Stadtverwaltung aufgegeben - mit der Bitte, "geeignete Maßnahmen zu suchen und in die Wege zu leiten, um eine deutliche Reduzierung der Kosten zu erreichen" (die WZ berichtete).

Nachdem sich bereits die Politik die Zähne an dem Thema ausgebissen hat und weder im Fachausschuss Kultur noch im Rat zu einem Beschluss kam, wurde das Thema an den Aufsichtsrat der Stadt Hilden Holding (SHH) verwiesen. Die SHH ist eine Tochter der Stadt und Inhaberin der Stadthalle. Deren Aufsichtsrat beschäftigte sich am Montagabend mit den Gebühren - und die einzige Lösung, die sich schon im Vorfeld abzuzeichnen schien, war die, dass die Holding die Hallenmiete bezuschusst.

Nach Informationen der WZ hat sich der Aufsichtsrat allerdings gegen dieses Subventionierungsmodell ausgesprochen. Begründung: Zuschüsse an die kulturtreibenden Vereine sei nicht Aufgabe der Holding, sondern ganz klar eine Angelegenheit der Politik. "Wir finanzieren das nicht", lautete das Fazit der Mitglieder. Ergo verwies der Aufsichtsrat das Thema Stadthallen-Gebühren zurück an den Fachausschuss. "Dort sitzen die Leute, die über die Gelder zu entscheiden haben. Dort gibt es einen Kulturetat, aus dem Mittel entnommen werden können", hieß es aus Teilnehmerkreisen.

Ob dieser Topf angesichts der schiefen Gesamthaushaltslage (acht Millionen Euro fehlen) allerdings dafür herhalten kann, ist mehr als fraglich. Zumal jeder Hildener Verein seit Jahren pauschal bezuschusst wird und beispielsweise für Jubiläumsveranstaltungen zusätzliche Gelder zur Verfügung gestellt werden. Natürlich, so der Aufsichtsrat, seien die Probleme der Vereine bekannt. Er sieht allerdings die Fraktionen am Zug. "Im Rat der Stadt muss jetzt jeder Farbe bekennen - ob man den Standard in der Stadt erhöhen will oder nicht", findet der Aufsichtsrat klare Worte.

In den vergangenen Jahren waren die Gebühren für die Anmietung der Stadthalle stetig gestiegen. Unter anderem, weil mittlerweile ein Bühnenmeister verpflichtet werden musste. Und allein der kostet in Hilden 45 Euro pro Stunde. Unterm Strich kommen so für zehn Stunden Miete schnell Summen jenseits der 2000 Euro zusammen. Gleichzeitig schwindet das Interesse des Publikums, so dass Eintrittsgelder ausbleiben. Ein Teufelskreislauf, dem die Vereine mit ihren knappen Etats nicht entrinnen können.