Hilden: Schon im Advent an Ostern denken
Ostereier: Auf dem Geflügelhof von Bernhard Möller beginnen vor Weihnachten die Planungen für das Ostergeschäft.
<strong>Hilden. Ostern beginnt in der Vorweihnachtszeit - für Bernhard Möller (40). Im Advent plant der Junior-Chef des Hühnerhofes in der Elb für das - aus Sicht des Geschäftsmannes - Fest der Feste. Immerhin werden in der Woche vor Ostern doppelt so viele Eier verkauft wie sonst. Vor allem am Samstag vor den Feiertagen brummt der Verkauf. Da ist die ganze Familie im Hofladen und auf dem Wochenmarkt im Einsatz. Selbst für Sohn Björn wird heute an seinem 20. Geburtstag keine Ausnahme gemacht. Wenn draußen der Schnee leise rieselt und vom grünen Tannenbaum gesungen wird, muss Möller die Küken bestellen, die in der Osterzeit das Geschäft sichern sollen. Vor allem die Rassen mit den weißen Ohrscheiben, die die weißen Eier legen, sind gefragt. "Immer mehr Kunden wollen aber auch braune Eier, die sie mit Mütze und Bart verziert zu Ostern auf den Frühstückstisch stellen", weiß der Fachmann.
Die Eier aus Hilden werden in Euskirchen gefärbt
Der Trend geht aber zum vorgefärbten Ei. Das übernimmt eine Färberei in Euskirchen. Dort erhalten die gekochten Eier aus Hilden ihren Anstrich - nicht nur zu Ostern. Gefärbte Eier gibt es inzwischen das ganze Jahr über, etwa 1000 verkauft Möller jede Woche. "Der Kunde will das so." Früher, als sein Vater Joseph den Hof noch führte, war das anders. Da wurden bunte Eier nur in den Wochen vor Ostern verkauft. Unverändert ist hingegen das Kaufverhalten der Kunden nach den Feiertagen: "Dann ist Flaute", so Möller. Seine Hennen legen aber weiter. "Was nicht verkauft wird, geht in die Industrie", Großbäckereien und die Kosmetik-Industrie (etwa für Shampoos) hätten immer Verwendung für pasteurisierte (haltbar gemachte) Eier.Nach Ostern wird der Bestand ausgedünnt
"Wir essen unheimlich viele Eier" (Bernhard Möller schwört auf Spiegelei mit Speck). Seine Kunden leider nicht immer. Und weil auf den Wochenmärkten nur frische Ware verkauft wird, muss der Bestand nach Ostern an den normalen Verkauf angepasst werden. Die Hennen, die mit etwa eineinhalb Jahren ihren Lege-Zenit überschritten haben, werden aussortiert und treten die letzte Reise zum Schlachthof an. So wird nach und nach Platz im Stall geschaffen, bis kurz vor Weihnachten wieder aufgefüllt wird. Manchmal reißen auch Füchse ungewollte Lücken in den Freiland-Bestand. Doch dieses Problem wird erst im Mai wieder akut. Dann endet die Aufstallpflicht für Geflügel, die vorsichtshalber zum Schutz vor der Vogelgrippe im Februar mit Beginn des Zugvogelfluges verhängt wurde.GEFLÜGELHOF MÖLLER
Gründung: Der Geflügelhof Möller in der Elb wurde 1956 von Joseph Möller gegründet.
Tiere: Nachdem Joseph Möller mit einigen 100 Tieren und reiner Käfighaltung begonnen hat, leben heute bei voller Belegung etwa 5500 Hennen auf dem Geflügelhof.
Haltung: Außerhalb der Aufstallpflicht (Februar bis Mai) werden 1800 Hühner in Freilandhaltung gehalten, weitere 1000 in Bodenhaltung (im Stall) und 2700 in Käfighaltung.
Produktion: Bei voller Belegung legen die Hennen zwischen 3500 und 4000 Eier am Tag.