Hilden: Streit um das „Kreuz der Liebe“

Gericht: Richter sehen Verstoß gegen das Gebot der nachbarschaftlichen Rücksichtnahme.

Hilden. Am Birkenweg steht ein 7,38 Meter hohes Kreuz. Das muss weg. Nachbarn hatten sich beschwert, und die Stadt gab ihnen Recht. Dagegen klagten die Eigentümer - und verloren vor Gericht. Die neunte Kammer des Verwaltungsgerichts Düsseldorf wies am Donnerstag die Anfechtungsklage der Hauseigentümer ab. Die Richter ließen aber eine Berufung beim Oberverwaltungsgericht zu.

Die Kläger erklärten vor Gericht, dass ihr "Kreuz der Liebe" auf Offenbarungen verweise: In den 1970er Jahren soll Madeleine Aumont im französischen Dozulé von Jesus Christus den Auftrag erhalten haben, ein 738Meter hohes Kreuz zu errichten, weil das Kreuz Jesu auf dem Hügel Golgatha genau auf dieser Höhe über dem Boden gestanden habe. Solche Kreuze und die Verbreitung der "Botschaft von Dozulé" lehnt die katholische Kirche ab.

Das Gericht begründete sein Urteil allerdings mit dem Baurecht: Das Kreuz steht außerhalb der Baugrenzen, verstößt gegen die Abstandsflächenvorschriften und wegen seiner Größe gegen das Gebot der nachbarschaftlichen Rücksichtnahme.