Monheim/Langenfeld: Tierschutz auf neuen Wegen?

Tierschutzverein: Die Zukunft in bisheriger Form steht zur Diskussion. Die Zahl der Mitglieder sinkt seit Jahren.

<strong>Monheim/Langenfeld. Für viele Zeitgenossen ist es eher verwirrend: Da gibt es den Tierschutzverein Monheim/Langenfeld. Und da ist die Aktionsgemeinschaft für Tiere Langenfeld/Monheim (AGT). Zwei Vereine für eine Sache? Richtig. Hintergrund ist die Tatsache, dass es vor Jahren zum Streit kam wegen "unterschiedlicher Auffassungen". Das soll jetzt mal so stehen bleiben. Fakt ist: Daraufhin wurde die AGT gegründet. Die hat inzwischen 200 Mitglieder. Der Tierschutzverein hingegen hat noch etwa 50 Eingetragene. Was allerdings nicht bedeutet, dass er nicht mehr aktiv ist. Die Ehrenamtler bieten beispielsweise Hundeschulen an und geben Tipps rund um die artgerechte Haltung verschiedener Arten.

Doch Bruno Kamp, Vorsitzender des Tierschutzvereins, macht keinen Hehl aus dem größten Problem: "Uns fehlt der Nachwuchs. Auf Dauer ist das so nicht mehr machbar." Deshalb hofft er, dass zur Jahreshauptversammlung (Donnerstag, 21.Februar, 19 Uhr "Schwalbeneck", Schwalbenstraße/Knipprather Straße) auch neue Gesichter kommen. "Jede Hilfe wird dringend gebraucht", appelliert der Ehrenamtler. Er will sich an dem Abend wieder zur Wahl stellen aber auch grundsätzlich die Frage stellen: Welche Zukunft hat der Tierschutzverein?

Kamp kann sich sehr wohl vorstellen, den Verein aufzulösen und trotzdem weiter aktiv zu sein. "Wir haben seit Oktober einen Hundeplatz in Wiescheid an der Haus-Gravener-Straße. Den kann man auch anders weiterbetreiben. Und natürlich werden wir auch nicht einfach von heute auf morgen alles aufgeben. Aber in der jetzigen Form muss das Infragestellen erlaubt sein." Ein Zusammengehen mit der Aktionsgemeinschaft sieht Kamp allerdings nicht als realistisch an. Mehr möchte der 60-Jährige dazu jedoch nicht sagen.

Dabei hat sich die Zusammenarbeit zumindest bei der Hilfe für Katzen längst absolut bewährt. "Das klappt wunderbar. Das kann man wirklich nicht anders sagen", urteilt Christa Becker, Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft und lobt Maria Schmidt, "Katzenbeauftragte" des Tierschutzvereins.

Doch ansonsten reagiert Becker wie ihr Gegenüber Kamp eher zurückhaltend auf eine Annäherung der Vereine. Immerhin schließt die 59-Jährige aber das Gespräch nicht von vornherein aus.

Freilich kann Christa Becker auch auf eine gänzlich andere Situation ihrer AGT zurückgreifen. "Von sieben Vorstandsmitgliedern sind vier um die 30 Jahre alt. Das Problem der Überalterung haben wir nun wirklich nicht."

Tierschutzverein: Der Tierschutzverein Monheim/Langenfeld wurde 1987 gegründet. Er hat er um die 50Mitglieder - Tendenz sinkend.

Angebote: Die Palette reicht von der Hundeschule bis zur Urlaubsaushilfe für verschiedene Tierarten.

Kontakt: Mehr Infos gibt es unter der Rufnummer 63385 (Familie Schmidt) oder im Internet unter:

Aktionsgemeinschaft: Die Aktionsgemeinschaft für Tiere Langenfeld/Monheim (AGT) wurde 1998 gegründet. Sie hat 200 Mitglieder.

Angebote: Auch die AGT ist vielseitig. Tipps für Halter gehören ebenso dazu wie Vermittlungen.