Langenfeld: Tagesmütter/-väter - Die Lizenz zum Hüten
15 Frauen und Männer haben den Kurs bestanden. Und sie bezweifeln eine städtische Befragung, wonach der Bedarf gering sei.
<strong>Langenfeld. Wenn Eltern arbeiten müssen, dann springen sie ein: kochen das Mittagessen, gehen mit den Kleinen auf den Spielplatz oder basteln. Tagesmütter und -väter sind für manche eine Lösung, um Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren - und oft auch die Alternative zum Kindergarten. Am Samstag erhielten 15 Frauen und zwei Männer in der VHS den so genannten Pass für Tagesmütter/-väter.
Den brauchen sie, weil es seit drei Jahren dem Gesetz nach Pflicht ist, sich zu qualifizieren, um so nachweisen zu können, dass sie als Pflegepersonen Kinder in ihrem Haushalt betreuen können. In dem Kurs haben die Teilnehmer gelernt, wie sie mit den Eltern einen Betreuungsvertrag abschließen, was in einem Notfall zu tun ist. Aber auch die richtige Ernährung und Hygiene stand auf dem Lehrplan.
"Da habe ich an dem ersten Kind noch nichts verdient, erst beim zweiten und dritten komme ich auf meine Kosten", erzählt Tagesmutter und Kursbesucherin Joana Heide. Den Job mache sie aber nicht wegen des Geldes. "Ich bin froh, soziale Verantwortung übernehmen zu können", sagt sie. René Corban, der auch den Kurs besucht hat, fügt hinzu: "Der Job als Tagesvater/-mutter ist halt etwas für Idealisten."
Kurs Der Kurs geht ein halbes Jahr. Man lernt in 84 Stunden Kenntnisse in Pädagogik, Entwicklungspsychologie, Gesundheit und Rechtsfragen. Nach den Sommerferien startet ein neuer Kurs. Infos: Telefon 794392.
Recht Seit drei Jahren müssen Tagesmütter sich mit einem Lehrgang qualifizieren. Sobald sie den Kurs abgeschlossen haben, müssen sie beim Jugendamt eine Pflegeerlaubnis beantragen.