Langenfeld: Mehr Licht ins Dunkel bringen
Sicherheit: FDP will den Ordnungsdienst für abendliche Kontrollen in Unterführungen verstärken.
Langenfeld. Im April 2007 wird ein 15 Jahre alter Junge im Tunnel zwischen Baumberger- und Treibstraße von drei maskierten Jugendlichen unter anderem mit einem Schlagstock attackiert. Die Räuber erbeuten einen MP3-Player und flüchten. September 2007, gleicher Tatort: ein 16-Jähriger radelt durch die Unterführung und wird von zwei Jugendlichen gestoppt, die ihm unter Androhung von Schlägen das Handy abzocken. "Dass sind keine Einzelfälle, sondern nur Spitzen des Eisbergs. Viele Übergriffe und Vandalismusschäden werden gar nicht angezeigt, der Berghausener Pfarrer Lambert Schäfer hat uns das in einem Gespräch versichert", sagt Rolf D. Gassen, FDP-Fraktionschef im Stadtrat.
Nicht von ungefähr greifen die Lieberalen gerade jetzt wieder das Thema Sicherheit auf: Jugendhilfe- und Sozialausschuss wollen sich am nächsten Mittwoch von Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendgerichtshilfe über die Entwicklung der Jugendkriminalität vor Ort informieren lassen. Die wird von vielen Langenfeldern als wachsendes Problem empfunden. Allerdings findet dieser Austausch erst einmal nicht öffentlich statt. "Auf Wunsch der Ausschussvorsitzenden, damit das Ganze nicht gleich viel zu hoch aufgehängt wird", sagt Marion Prell, Erste Beigeordnete und Fachbereichsleiterin Soziales und Ordnung. Gassen plädiert für größtmögliche Transparenz: "Man darf die Augen vor dem Problem nicht verschließen."
In einer dunklen und schmutzigen Unterführung überfallen zu werden, ist für jeden ein Albraum. "Auch an der Haus-Gravener-Straße oder am Katzberg nehmen nicht wenige in den Abendstunden lieber weite Umwege in Kauf", so der FDP-Sprecher. Seine Fraktion beantragt jetzt: Die Unterführungen sollen durch bessere Beleuchtung, einen helleren Anstrich sowie verstärkte Kontrollen des städtischen Ordnungsdienstes sicherer gemacht werden. "Ganz klar, wir fordern mehr Personal für den Ordnungsdienst. Dabei könnten auch Ein-Euro-Jober zum Zuge kommen", so Gassen.
Derzeit sind vier städtische Ordnungshüter und drei Politessen in Langenfeld unterwegs. Zum Vergleich: Im annähernd gleichgroßen Hilden gibt es sechs Außendienstler und elf Halbtagsstellen für Politessen.
Marion Prell sieht keine Notwendigkeit für Verstärkungen. "Die Unterführungen werden tagsüber schon jetzt regelmäßig abgegangen. Nachts gibt es jetzt vermehrt Kontrollen durch die mobile Einsatztruppe der Polizei, die von den jeweiligen Bezirksbeamten über Gefahrenpunkte informiert wurden", argumentiert die Beigeordnete. Darüber hinaus würden die Frauen in der Lokalen Agenda seit 1989 regelmäßig mit Unterstützung des RWE mehr Licht ins Dunkel bringen und so Angsträume entschärfen.
Mehr Präsenz Unlängst hat die FDP auf dem Marktplatz 60Bürger zu ihrem Sicherheitsempfinden befragt. Die nicht repräsentative Stichprobe ergab, dass sich Dreiviertel der Befragten eine stärkere Präsenz der Außendienstler des Ordnungsamtes wünschen.
Mehr Personal Mehrheitlich sprachen sich die angesprochenen Bürger dafür aus, den Langenfelder Ordnungsdienst aufzustocken.