Hilden/Wilhelm-Fabry-Förderpreis : „Triosonaten sind gefürchtet“
Salomonisches Urteil der Jury: Beide Bewerber, Friedhelm Haverkamp (Hilden) und Frank Krumbholz (Hamm), teilen sich das Preisgeld von 5120 Euro.
<strong>Hilden. Ein junger Mann sitzt mit geschlossenen Augen in einer der hinteren Reihen der Reformationskirche und lauscht. Organist Friedhelm Haverkamp gibt sein Bestes, denn außer dem jungen Mann und weiterem Publikum hört an diesem Samstag auch eine siebenköpfige Fachjury zu. Es geht um den Wilhelm-Fabry-Förderpreis, der mit 5120 Euro dotiert ist, und um den sich zwei Musiker bewerben. Ursprünglich lagen sechs Anmeldungen vor, die in eine Vorauswahl kamen. Nach intensiver Prüfung des künstlerisch anspruchsvollen Aufgabenkatalogs und der zur Vorbereitung zur Verfügung stehenden Zeit blieben drei Bewerber übrig, von denen einer noch absprang.
"Es hat sicherlich auch mit dem Anspruch der Pflichtstücke zu tun, dass vier Bewerber wieder abgesprungen sind", meinte Monika Doerr, Leiterin des Kulturamtes und Jurymitglied. Auf dem Programm stand ein Pflichtteil mit einer Triosonate von Johann Sebastian Bach, Max Regers "Suite op. 16", Satz drei und vier, sowie der Partita für Orgel "Unüberwindlich starker Held St. Michael" von Johann Nepomuk David. Hinzu kam ein selbst zu wählender Kürteil.
Am Ende strahlten beide Musiker. Einstimmig hatte die Jury beschlossen, den Preis zu splitten und an beide Organisten zu verleihen. "Wir haben ausführlich und intensiv diskutiert und sind zu einem einhelligen Ergebnis gekommen", so die Kulturamtsleiterin.
Friedhelm Haverkamp wurde 1961 in Hilden geboren und studierte ab 1980 zunächst Instrumentalpädagogik. 1986 folgte ein Studium der evangelischen Kirchenmusik mit Orgel und Cembalo. Seit 1991 ist er hauptamtlicher A-Kirchenmusiker an der Reformationskirche und gibt Konzerte im In- und Ausland.
Frank Krumbholz wurde 1979 in Hamm geboren und absolvierte von 1998 bis 2002 ein Studium der katholischen Kirchenmusik mit einem A-Examen. Seit 2000 besuchte er zahlreiche Meisterkurse im In- und Ausland. Seit fünf Jahren ist er als Kirchenmusiker in Köln tätig.