Langenfeld: Musikschule - Die Renaissance-Musik lebt

14 Musiker bilden das Ensemble, das sich den Melodien des 16. Jahrhunderts verschrieben hat.

<strong>Langenfeld. Zuerst die Krummhörner. Dann ertönen die Flöten, schließlich die Gemshörner. Und dann geht’s richtig los - mit Schellen und Trommeln. "Schirazula Marazula" ist ein Paradestück für die 14 Instrumentalisten. Erst kürzlich begeisterten sie damit beim Abschluss der Neanderland Biennale. Nun probt das Renaissance-Ensemble der Musikschule Langenfeld die Melodie aus dem 16. Jahrhundert für den nächsten Auftritt.

"Exotische Klänge - da steh’ ich einfach drauf"

Was kann an einem "Branle de Bourgogne" von Thoinot Arbeau oder anderen Tänzen wie den Galliarde oder Pavane so faszinierend sein, dass man lernt, ein so altes Instrument wie das Krummhorn zu spielen? "Exotische Klänge - da steh’ ich einfach drauf", sagt Anja Wallner. Kommentare von Freuden, wie etwa "Das klingt, als hättest Du einer Ente auf den Schnabel getreten", ignoriert die Krummhornspielerin. "Das Krummhorn hat man nie solo gespielt", weiß die Leiterin des Renaissance-Ensembles, Nelly Niklas, "es wirkt nur mit den anderen Instrumenten". Und dieses merkwürdig gebogene Teil, das Ähnlichkeit mit einem verschnittenen Gehstock hat, ist nicht einfach zu spielen. Niklas: "Man braucht viel Luft. Mit einem Griff kann man vier Töne erzeugen. Wenn man da seinen Atem nicht unter Kontrolle hat, liegt man ständig daneben." Die Leiterin (Alt), Wallner (Sopran), Annegret Dietz (Tenor) und Norbert Viol (Bass) stellen sich der Herausforderung.

Von allen Mitgliedern müssen sie am diszipliniertesten üben. "Wir haben Spaß dabei", sagen sie. Die Musik sei zwar alt, aber nicht dröge. So ist es wohl auch zu erklären, dass sich 15-Jährige genauso im Ensemble wohl fühlen wie 52-Jährige.

Ambitioniert blasen einige in die Gemshörner, die es in der Mini-Ausgabe genauso gibt wie in Maxi - schon mehr einem Mammutzahn ähnlich. Engagiert sind auch die Flötenspieler, nicht minder Malte und Gabriele Funke an Schnurtrommel und Schellen.

Zehn Jahre alt Das Renaissance- Ensemble der Musikschule Langenfeld existiert seit rund zehn Jahren und seit fünf Jahren in der heutigen Besetzung.

Proben Geprobt wird jeweils mittwochs im Gebäudekomplex der Volkshochschule (Kulturzentrum), Hauptstraße 133, Raum U 19, von 19.15 bis 20 Uhr.

Nächster Auftritt Der voraussichtlich nächste Auftritt ist am 28. Oktober, anlässlich des "Tags der offenen Tür" der Musikschule. Man kann das Ensemble aber auch engagieren.

Kontakt Anfragen nehmen die Musikschule, Telefon 79 44 91, oder Leiterin Nelly Niklas 0221/44 50 28 entgegen.