Kind gewürgt: Mann muss vor Gericht

Im Zustand der Schuldunfähigkeit soll ein 42-Jähriger versuchten Totschlag begangen haben.

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Monheim. Unter dem Vorwurf eines zweifachen versuchten Totschlags muss sich ab dem 27. Oktober ein 42 Jahre alter Mann vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Bei der Tat, die im Mai in Monheim für Entsetzen sorgte, soll sich der zurzeit in der Psychiatrie untergebrachte Angeklagte laut Staatsanwaltschaft allerdings „im Zustand der Schuldunfähigkeit“ befunden haben.

In einem von der internationalen christlichen Gemeinde Victory Outreach betriebenen Wohnheim für Suchtkranke hatte nach Polizeiangaben ein Mann die vier Jahre alte Tochter der Pastorenfamilie und einen 65-jährigen Heimbewohner gewürgt. Mit vereinten Kräften überwältigten Bewohner den Angreifer. Das Mädchen erlitt leichte Blessuren, der 65-Jährige blieb unverletzt.

Wie die Ehefrau des Pastors damals sagte, hatte der stark alkoholabhängige 42-Jährige fünf Monate lang in dem Wohnheim ein Zimmer gehabt, war dann ausgezogen und unvermittelt wieder aufgetaucht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, zunächst vor dem Wohnheim auf den 65-Jährigen losgegangen zu sein. Er habe gesagt, dass der Teufel des Nachts in ihn eingefahren sei, habe dann beide Hände um den Hals des Älteren gelegt.

Nachdem der sich aus dem Würgegriff befreit habe, soll der 42-Jährige ins offene Haus gelaufen, ein Messer geholt haben und auf den 65-Jährigen losgegangen sein. Der habe ihm das Messer aber entwendet. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ging der 42-Jährige danach ins Zimmer des Mädchens und würgte es. Doch die Mutter habe ihn ins Zimmer laufen sehen, sei ihm gefolgt, habe ihn von der Vierjährigen weggerissen, mit weiteren Heimbewohnern überwältigt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten.