Kinder trotzen dem Lampenfieber

In der Reihe „Open Mic Night“ zeigten Kinder jetzt im Ulla-Hahn-Haus, was sie schauspielerisch und gesanglich drauf haben.

Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Bunte Scheinwerfer leuchten die Bühne im Saal des Ulla-Hahn-Hauses aus. Die Zuschauerreihen sind schon halb gefüllt, aufgeregt laufen Kinder hin und her, reden und lachen. Ihre Nervosität vor dem Auftritt in der Reihe „Open Mic Night“ ist spürbar. An vier Abenden im Jahr steht an verschiedenen Spielorten eine offene Kulturbühne. Wer Lust hat, darf vor Publikum sein Können zeigen.

Beim Auftakt im September 2015 traten in der städtischen Bibliothek Erwachsene auf, diesmal sind die Kinder dran. Mädchen und Jungen ab acht Jahren haben bei freiem Eintritt die Möglichkeit, selbst geschriebene Geschichten oder Lieder vorzutragen, Tanzchoreografien, Theater- oder Akrobatikeinlagen auf der Bühne des Ulla-Hahn-Hauses zu zeigen. Dessen Leiterin Julia Gerhard begrüßt das Publikum, das vor allem aus Eltern und Geschwistern der Auftretenden besteht. Zehn Kinder des Lese-Clubs haben eine szenische Lesung vorbereitet, einen Ausschnitt aus dem Roman „Rocco Calzone“ von Heribert Schulmeyer und Rüdiger Bertram. In verteilten Rollen tragen sie den Text vor und spielen das Geschehen nach. Dann spielt Faris (8) auf seiner Gitarre zwei Stücke vor: den Soundtrack zu „Fluch der Karibik“ und ein Stück namens „Boom Boom“. Leo Litz, der ursprünglich aus St. Petersburg stammt, singt „Am Rhein, Monheim, da bin ich daheim“. Akrobatisch rollen drei Mädchen nacheinander auf einem Waveboard über die Bühne.

Ismail (10), der gerade aus „Greg’s Tagebuch - Ich war’s nicht“ vorgelesen hat, ist zufrieden. „Es hat Spaß gemacht und zum Glück hat auch alles geklappt.“ Rabia (11) findet es „toll, dass es Lichteffekte gab und so viele Zuschauer gekommen sind“. Youssef (9) gefällt es besonders, zusammen mit anderen Kindern zu lesen. Nächste „Open Mic Night“-Termine: 21. April im Sojus 7 und 1. September im Jugendtreff Rheincafé.