Verschmutzung Klebrige Substanz am Rheinufer ist wohl Fett
Am Sonntag wurde das Rheinufer verschmutzt. Die Wasserschutzpolizei sucht jetzt den Verursacher.
Monheim/Düsseldorf. Spaziergänger am Rhein sind in den ekligen Glibber vielleicht schon reingetreten: Ein gelber Schleim ist jetzt ans Monheimer Ufer und angrenzende Abschnitte geschwemmt worden. „Seit Sonntagabend sind wir damit beschäftigt“, sagt Feuerwehrchef Hartmut Baur. Zeitweise war völlig unklar, ob es sich dabei um einen giftigen Stoff handeln könnte. Dann kam die Entwarnung. Baur: „Um was es sich genau handelt, wissen wir bislang noch nicht. Es ist wohl ein technisches Fett.“
Laut Rathaussprecher Norbert Jakobs besteht „keine direkte Gefahr“. Das habe nach einem ersten Schnelltest das eingeschaltete Landesumweltamt mitgeteilt. Ergebnisse einer genaueren Analyse im Labor werden die Experten nach eigenen Angaben erst im Laufe des heutigen Dienstags bekanntgeben.
Baur zufolge war Beamten der Wasserschutzpolizei am frühen Sonntagabend die klebrige Substanz im Wasser und am rechtsrheinischen Ufer aufgefallen. Die über die Leitstelle des Kreises Mettmann alarmierten Feuerwehren von Monheim und Düsseldorf, später auch aus Dormagen, rückten aus. Beim Rheinkilometer 717,4, in der Nähe des Baumberger Campingplatzes, entdeckten die Wehrleute die ölige Substanz am Ufer. „Eine Stoffidentifizierung war zunächst nicht möglich“, sagt Baur.
Die Untere Wasserbehörde des Kreises schaltete umgehend das Landesumweltamt ein. Dessen Experten stellten laut Jakobs im Schnelltest an Ort und Stelle fest, dass wohl ein technisches Fett in den Rhein gelangt sein müsse. „Der Verursacher ist derzeit noch nicht bekannt. Ein Polizeihubschrauber fand Verunreinigungen im gesamten Monheimer Flussgebiet an strandartigen Stellen.“ Weitere Fettspuren seien sowohl auf Leverkusener als auch auf Düsseldorfer Gebiet gefunden worden. „Routinemäßig wurde erst einmal Rheinalarm ausgelöst.“
Sprecherin der Wasserschutzpolizei
Dabei wurde festgestellt, dass immer wieder kleinere Bereiche auf mehreren Kilometern betroffen waren. Im Bereich des Rheinkilometers 710 wurde eine extreme Verunreinigung auf einer größeren Länge ausgemacht. Da sich die Stellen bis in das Düsseldorfer Einsatzgebiet zogen, schickte die Feuerwehr Düsseldorf einen Einsatzleitwagen zu weiteren Erkundungen zum Fähranleger Urdenbach.
Das Kriminalkommissariat der Wasserschutzpolizei hat gestern in Düsseldorf die Ermittlungen zu der Verschmutzung aufgenommen. Die Duisburger sind zuversichtlich, das Schiff ermitteln zu können, welches das Fett abgelassen hat. „Auf dem Rhein ist niemand geheim unterwegs“, sagte eine Sprecherin der Wasserschutzpolizei. „Wir wissen schon, wer wann und wo unterwegs ist.“
Die Monheimer Stadtverwaltung und Feuerwehr empfehlen laut Rathaussprecher Jakobs, Berührungen mit dem Fett zu vermeiden und aktuell Abstand zum Ufer zu halten. „Fette sind bekannterweise nur sehr schwer wieder von Kleidung und Schuhwerk zu entfernen.“ Darüber hinaus werde empfohlen, auf Kribben besonders vorsichtig zu sein. „Denn es ist nicht auszuschließen, dass auch dort Rückstände des Fettes anhaften und die sowieso schon vorhandene Rutschgefahr noch erhöhen können.“