Kniprodeschule: Halle soll wieder Festsaal sein
Die Turnhalle soll für 150 000 Euro saniert werden. Das letzte Wort hat die Politik.
Monheim. Trommelnachmittage, Theatervorstellungen und Musicaldarbietungen — Jahrzehntelang hatte die Winrich-von-Kniprode-Schule an der Monheimer Straße ihre Turnhalle mit Leben gefüllt. „Das ist wichtiger Baustein unseres schulischen Profils. Wir wollen nicht nur zusammen lernen“, sagt Schulleiter Christoph Schröder.
Ein Gespräch mit der Verwaltung im Juli dieses Jahres brachte jedoch die bittere Erkenntnis: Die Turnhalle darf ab sofort nicht mehr für außersportliche Veranstaltungen genutzt werden. „Nach dem bauordnungsrechtlichen Genehmigungsstand sind Turnhallen ihrem Bestimmungszweck entsprechend für sportliche Veranstaltungen genehmigt worden. Außersportliche Veranstaltungen sind in Turnhallen grundsätzlich nicht zulässig“, hieß es von der Verwaltung.
„Das wurde uns drei Wochen vor unserem Schulfest mitgeteilt“, sagt Schröder. Die Schule wich mit ihrer Feier auf das Bürgerhaus aus. „Weder Pfarrheim noch Bürgerhaus sind eine dauerhafte Ersatzlösung. Schließlich proben wir für die Veranstaltungen lange im voraus, Material muss transportiert werden — und die Hallen erst einmal frei sein“, sagt Schröder. Das Pfarrheim sei zudem noch kleiner als die Turnhalle. „Mehr als eine Notlösung kann das nicht sein.“
Die Schulleitung schrieb einen Brief an den Bürgermeister, mit der Bitte, die Turnhalle zu einer sogenannten Versammlungsstätte zu ertüchtigen — dann wären auch wieder kulturelle Veranstaltungen wie in der Vergangenheit erlaubt. „Um eine solche bauordnungsrechtliche Genehmigung zu erwirken, müssen bestimmte bauliche Voraussetzungen erfüllt werden“, heißt es von der Verwaltung.
Im Falle der Turnhalle der Winrich-von-Kniprode-Schule sind das unter anderem der Austausch des Prallschutzes an den Wänden und der Austausch der Deckenverkleidung gegen schwer entflammbare Materialen sowie die Schaffung eines weiteren Fluchtweges und Sicherheitsbeleuchtung. „Da bereits feststeht, was getan werden muss, fängt die Verwaltung nicht bei null an“, sagt Schröder.
Auch die Kosten für die Ertüchtigung sind bereits veranschlagt worden: rund 150 000 Euro. Der Schulausschuss hat am Mittwochabend die Bitte des Schulleiters unterstützt und ein Genehmigungsverfahren auf den Weg gebracht. Eine detaillierte Kostenkalkulation soll noch vorgelegt werden. Die Politik wird dann entscheiden, ob sie die Summe in den nächsten Haushalt einstellen will.