Langenfeld: Berghausen vor dem Umbruch
Bauland: Die 16 Hektar rund um den Blumentopf werden nun endgültig überplant. Die Politik hat am Donnerstagabend entsprechend die Weichen gestellt.
Langenfeld. Jetzt wird es ernst mit der Planung um eine der größten noch freien Flächen in Langenfeld, die sich rund um das Gartencenter Berghausener Blumentopf erstreckt. Der Planungs- und Umweltausschuss entschied sich bis auf die Grünen für den von der Verwaltung vorlegten Grundsatzbeschluss. Damit will man durch weitere Beratungen im Ausschuss und in Bürgeranhörungen nach den Herbstferien einen Schritt weiterkommen. Eines dürfte jedoch schon jetzt sicher sein: Die Realisierung der Pläne dürfte sich über Jahre hinziehen.
Das ist allein deshalb schon so, weil es auf dem riesigen Gelände an der Düsseldorfer Straße etwa 60 Eigentümer oder Erbengemeinschaften gibt, die ihre Grundstücke verkaufen müssten. Die ersten Baugesellschaften seien in dieser Hinsicht schon aktiv, verlautete aus der CDU-Fraktion.
Die Fläche ist 16 Hektar groß. Auf 1,5 Hektar davon breitet sich das Gartencenter aus. Mehr als sieben Hektar erstrecken sich an der Düsseldorfer Straße, drei Hektar im hinteren Teil sind Grünland. Geplant sind Eigenheime für 300 Familien, der Bau einer Kindertagesstätte, Spielflächen für Kleinkinder und in direktem Kontakt mit dem Blumentopf ein bis zu 1800 Quadratmeter großer SB-Markt mit Vollsortiment, um die bislang im Argen liegende Nahversorgung der Berghausener entscheidend zu verbessern.
Einen ganz entscheidenden Part spielt die Lösung der Verkehrsprobleme, die mit den Bürgern beraten werden sollen. Sie betreffen in erster Linie die Weiterführung der Theodor-Heuss-Straße über die Düsseldorfer Straße hinaus in Richtung Blumenstraße. Ob dort ein Kreisel entstehen kann, da auf der Düsseldorfer Straße täglich 17000 Fahrzeuge gezählt werden, oder welche andere Lösungen sich anbieten, soll ein Verkehrsgutachten klären. Das hohe Fahrzeugaufkommen zwingt jedoch auch auf jeden Fall zur Errichtung von Lärmschutzwällen oder -wänden.
Das Planungsamt legte zwei Grobentwürfe vor. Im ersten Entwurf ist Wohnbebauung bis zu drei Geschossen vorgesehen, wobei im unteren Geschoss auch an Arztpraxen, eine Apotheke und eine Bäckerei gedacht ist. Aber auch Doppel- und Einzelhäuser könnten vor allem im südlichen Teil gebaut werden. Der zweite Vorentwurf sieht die Erschließung ebenfalls über den neuen Verkehrsknoten vor und zwar mit kompletter Anbindung an die Blumenstraße. Dieser Plan wirkt geschwungener in seiner Gestaltung, lässt das Entstehen verschiedener Plätze zu.
Andrea Meybom (CDU) gab vor allem der besseren Nahversorgung Berghausens Priorität, "als erstes Projekt, noch vor der Einigung mit den Grundstückseigentümern". Die SPD-Anfrage, in welchen Abschnitten gebaut werden soll, vermochte noch niemand zu beantworten. Die Grünen sehen, so Günter Herweg, den Plan sehr kritisch, da es keinerlei Wohnungsnot in Langenfeld gebe.