Langenfeld erlebt Babyboom
608 Kinder erblickten im Richrather Krankenhaus das Licht der Welt. In Monheim gibt es noch keine Zahlen für 2016.
Langenfeld/Monheim. Ein Geburten-Rekordjahr war 2016 in Langenfeld. 608 Kinder erblickten dort das Licht der Welt. Im Jahr davor waren es 468. Allerdings sind nur 47 Prozent echte Langenfelder Neubürger. „Durch die Schließung der Geburtsabteilung der Lukas-Klinik in Solingen kamen hier mehr auswärtige Babys als bisher zur Welt“, sagt Jochen Buff, Chef des Standesamtes. Auch der Flüchtlingsstrom trägt zur steigenden Geburtenzahl bei. Bei den Mädchennamen mögen’s die Langenfelder eher schlicht: Marie ist mit Abstand der Favorit. 19 kleine Mädchen wurden so genannt. Bei den Jungen wird es historisch und ein wenig archaisch: Alexander, der Beschützer, teilt sich den ersten Platz mit Elias, einem Propheten aus dem Alten Testament. Jeweils acht Nennungen sind hier beim Standesamt Langenfeld verzeichnet.
Heiner Müller-Krumbhaar, Vorsitzende des Böötchen-Vereins
Auch Heiraten bleibt in Mode: 251 Paare gaben sich das Ja-Wort, genau wie im Jahr davor. Zweimal wurde eine Lebensgemeinschaft unter gleichgeschlechtlichen geschlossen. Übrigens ist der Mai als beliebter Hochzeitsmonat auf Platz drei abgerutscht. Am zweitliebsten geben sich Langenfelder im September das Ja-Wort und am allerliebsten im August. Bevorzugter Ort der einmaligen Zeremonie ist nach wie vor das Rathaus: 185 Paare schlossen dort den Bund fürs Leben, 29 wählten das Freiherr-vom-Stein-Haus und wählten immerhin die dicken Mauern der Wasserburg Haus Graven als Ort für die Eheschließung.
Der wohl ungewöhnlichste Ort für Trauungen ist das Piwipper Böötchen in Monheim. Dort gaben sich, während das grüne Ufer langsam bei 5 Kilometer pro Stunde vorbeizieht, 14 Paare das Ja-Wort. Und fünf neue Erdenbürger wurden auf schwankenden Planken getauft. Darüber freut sich der Vorsitzende des Böötchen-Vereins, Heiner Müller-Krumbhaar. „So eine Trauung vergisst man sein Leben lang nicht“, schwärmt er. Übrigens: Wer sich dieses Jahr zur Eheschließung auf dem Böötchen entschließt, täte das genau zum fünften Geburtstag der Piwipper Fähre, die zwar schon viel älter ist, aber im Juni 2012 für den Fährverkehr über den Rhein zugelassen wurde. Allerdings darf die Trauung nur auf einer Strecke von und zehn Kilometern und dann auch nur auf Monheimer Flussseite stattfinden.
Auch die Marienburg ist nach wie vor ein beliebter Hochzeitsort außerhalb des Rathauses geworden. „Belastbare Zahlen“ zum vergangenen Jahr gibt es in Monheim erst zum Ende des ersten Quartals dieses Jahres. „Bis dahin sind die Schwankungen im Melderegister noch ziemlich hoch. Geburten, Todesfälle, Umzüge oder Ähnliches können zum heutigen Stand erst seit wenigen Tage lang gemeldet worden sein“, sagt Kerstin Frey, Diplom-Geografin der Stadt Monheim.
Also rückt die Stadt Monheim derzeit nur mit verlässlichen Zahlen für 2015 heraus: 350 Geburten, 500 Sterbefälle, 2500 Zuzüge und 2000 Wegzüge, unter anderem bedingt durch die Flüchtlingszuweisungen, wurden das gemeldet. Hochzeiten plus Lebensgemeinschaften gab es 250. Beliebteste Namen sind Benjamin, Jonas, Sophie und Johanna. Dass die Zahlen für 2016 eklatant davon abweichen, sei eher nicht zu erwarten, hieß es.