Nitrat: Lokales Trinkwasser unbedenklich
Langenfeld/Monheim. Nach einem Nitratbericht der Bundesregierung ist die Aufregung groß. Betroffen ist auch NRW, wo bundesweit die höchste Nitratbelastung — es regional Unterschiede — gemessen wurden.
Gute Nachricht gibt es trotzdem. Der negative Trend gelange nicht bis nach Langenfeld und Monheim, sagt Natalie Mykita vom Verbandswasserwerk Langenfeld-Monheim. „Aufgrund der außerordentlich gut funktionierenden Kooperation mit der Landwirtschaft innerhalb des Wasserschutzgebietes („Rheinschiene Süd“) pendelt sich die Belastung des Grundwassers mit Nitraten seit über zehn Jahren auf ein immer weiter fallendes Niveau ein.“ Der aktuell gemessene Wert: 22,6 Milligramm pro Liter (Stand: 3. Januar 2017). Der Grenzwert liegt bei 50 Milligramm Nitrat pro Liter und ist festgeschrieben in der Trinkwasserverordnung. Nitrat ist eine chemische Verbindung aus Stickstoff und Sauerstoff. Eine Konzentration von mehr als 50 Milligramm pro Liter kann nach Angaben der EU erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen haben, insbesondere auf schwangere Frauen und Kleinkinder. Nitrat kann zu Nitrit werden, das den Sauerstofftransport im Blut blockiert. Außerdem besteht der Verdacht, dass Nitrit indirekt krebserregend ist.
Wie hoch die Nitratkonzentration im lokalen Wasser ist, hängt besonders von der Landwirtschaft ab. Bauern verteilen Gülle auf dem Acker oder düngen mit künstlich hergestelltem Stickstoff. Dabei kommt oft mehr aufs Feld, als nötig. Der Überschuss sickert als Nitrat ins Grundwasser. Neben regionalen Kooperationen mit der Landwirtschaft gibt es aber noch etwas, das sich kreisweit auswirkt. Dabei geht es um Strukturelles. Denn Landwirtschaft spielt im Kreis Mettmann generell keine große Rolle. Der Kreis ist zwar der Kreis mit der höchsten Bevölkerungsdichte in Deutschland. Auf 407 Quadratkilometern leben 477 000 Menschen — aber nur etwa 150 Quadratkilometer der Kreisfläche werden landwirtschaftlich genutzt. Das ist deutlich weniger als im Landesdurchschnitt (50 Prozent).
Wer in Langenfeld oder Monheim den Hahn aufdreht, wird vom Verbandswasserwerk Langenfeld-Monheim versorgt. Etwa dreiviertel des Wassers stammt aus den eigenen Verbandswasserwerks Brunnen. Das restliche Wasser kauft das Verbandswasserwerk dazu, und zwar von den Stadtwerken Solingen und der Energieversorgung Leverkusen.