In Langenfeld Flüchtlingsunterkunft – Jetzt sollen Unternehmen Angebote abgeben
Langenfeld · Im Sozialausschuss lieferte der künftige Dezernent Christian Benzrath einen Bericht zur aktuellen Flüchtlingssituation in Langenfeld ab. Im Fokus stand die neu zu bauende Unterkunft an der Haus-Gravener-Straße.
(elm) In den Langenfelder Unterkünften leben 809 Flüchtlinge, darunter 130 Flüchtlinge aus der Ukraine. Das sind etwas mehr Menschen als im Vormonat. 222 Personen befinden sich im laufenden Verfahren, 119 Personen haben einen Duldungsstatus, weitere 468 haben eine Anerkennung, wie Christian Benzrath, Referatsleiter Recht und Ordnung, im Sozialausschuss mitteilte. Derzeit würden der Stadt Langenfeld fast ausschließlich bereits anerkannter Flüchtlinge zugewiesen. Im August konnten acht Personen in drei Wohnungen vermittelt werden. Zum Thema Bezahlkarte führte Benzrath aus, dass der Gesetzesentwurf der Landesregierung zur Einführung der Bezahlkarte noch recht vage sei. Generell hätten 14 Bundesländer sich an Ausschreibungen zur Einführung der Bezahlkarte beteiligt, der Zeitplan sehe die entsprechenden Zuschläge für das dritte Quartal 2024 vor.
Das Objekt Bahnhofstraße sei voraussichtlich Ende November bezugsfertig, sagte Benzrath. Die Lieferung der brandschutzrechtlich erforderlichen Metalltreppen habe sich verzögert und ein anderes Gewerk sei nicht gemäß Bauplan abgearbeitet worden. Auf der Suche nach einem Totalunternehmer für den Bau der Flüchtlingsunterkunft Haus-Gravener-Straße hat die Stadt drei Unternehmer aufgefordert, ein Angebot abzugeben. Ende November würden diese dann im Rahmen der Submission öffentlich geöffnet und verlesen. Im Anschluss werden die Angebotsunterlagen ausgewertet, sodass frühestens Mitte Dezember der Zuschlag erfolgen könne. Voraussetzung dafür sei, so Benzrath, dass die Angebote im Kostenrahmen bleiben. Wenn nicht, müsse erneut der Rat hinzugezogen werden. Wenn alles optimal laufe, so Benzrath, könnte schon im Januar 2025 mit den vorbereitenden Baumaßnahmen begonnen werden. Das Gebäude in Modulbauweise könnte im November 2025 fertig sein und im Dezember 2025 bezogen werden. Um die Behelfsunterkunft auf dem „ara-Gelände“ fristgerecht an die SEG zurückgeben zu können, müsse eine Zwischenlösung für die Zeit von Juni bis Dezember 2025 gefunden werden. Aktuell sei diese aber so gering belegt, dass man die Personen auch in anderen Unterkünften unterbringen könne. Hier komme es jetzt maßgeblich auf die Entwicklungen im Gaza-Streifen, Libanon und in der Ukraine an.
Ein Nachbar habe sich bezüglich des Bauvorhabens an den Petitionsausschuss des Landtages gewandt, der nun über den Kreis Mettmann die Untere Bauaufsicht zur Stellungnahme aufgefordert habe, berichtete Benzrath. Die Verwaltung gehe davon aus, die Bedenken entkräften zu können.