Langenfeld: Hilfe für die Ärmsten

Hermannstadt: Die evangelische Kirchengemeinde unterstützt notleidende Menschen in Rumänien.

Langenfeld. Auch ein Jahr nach Rumäniens EU-Beitritt fehlt es vielen Bürgern dort immer noch am Nötigsten. Die Mitglieder des Arbeitskreises Hermannstadt der evangelischen Kirchengemeinde Langenfeld wissen darum, denn sie halten weiter Kontakt zu ihrer Partnergemeinde im ehemaligen Siebenbürgen.

Wenn die Medikamentenstelle der evangelischen Gemeinde in Hermannstadt zweimal wöchentlich öffnet, dann bilden Hilfesuchende jedes Mal eine lange Schlange vor der Türe. Arzneimittel aus einer Apotheke könnten sie sich nicht leisten, nur die Kirchengemeinde hilft ihnen weiter.

Möglich ist das auch dank der Hilfe von Ärzten und Apothekern aus Langenfeld und Monheim. Sie überlassen nicht mehr benötigte Arzneimittel dem Pfarrbezirk Reusrath. Von Langenfeld konnten deshalb seit 1999 insgesamt 83 Pakete mit Medikamenten und anderen Hilfsgütern nach Hermannstadt geschickt werden.

"Wir bedanken uns herzlich für alles, Ihre Hilfe bei der Versorgung von bedürftigen Kranken, wie auch für den Impuls, den Sie durch Ihren Einsatz für unsere Gemeinde geben", schrieb Stadtpfarrer Kilian Dörr nach der jüngsten Sendung den Langenfeldern. Und er fügte die Bitte hinzu: "Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie uns weiterhin Medikamente schicken könnten. Für die Menschen in Not wäre das eine große Erleichterung."

Pfarrer Kilian Dörr erläutert: "Ein Zwei-Personen-Haushalt braucht hier monatlich rund 108 Euro für Lebensmittel, dazu kommen Strom, Gas und Miete. Energie kostet mittlerweile etwa 80 Prozent der in Deutschland üblichen Preise." Das Mindesteinkommen in Rumänien liegt derzeit bei 86 Euro monatlich. Viele können sich das Heizen nicht leisten und werden deshalb gerade im Winter häufig krank.

Für die Diakonie gibt es in Hermannstadt viel zu tun: Mit der Kleiderkammer und Lebensmitteln sowie Zuschüssen zu den Heizkosten wird die größte Not gelindert. Ein Arbeitslosenprojekt soll das Einkommen aufbessern. Die Teilnehmer werden als Helfer bei Aufräumarbeiten in den Kirchengebäuden eingesetzt.

Hilfe So kann geholfen werden: Ärzte und Apotheker, die die Medikamentenausgabe in Hermannstadt unterstützen möchten, können Arzneien im Gemeindehaus Reusrath, Trompeter Straße 42, abgeben. Größere Mengen werden auch abgeholt. Die Medikamente sollten noch mindestens sechs Monate haltbar sein. Auch jede finanzielle Unterstützung ist willkommen.

Ansprechpartner sind Klaus Boehm, Telefon 18243, Jürgen Steinbrücker, Telefon 13881, und Manfred Wiegand, Telefon 10818.