Langenfeld Feuerwehrmann hört Schreie und beobachtet tretende Täter
Langenfeld. · Zeuge im Prozess wegen versuchten Totschlags konnte die Angeklagten nicht identifizieren.
In dem Prozess wegen versuchten Totschlags gegen sieben Beschuldigte am Landgericht sagte am Donnerstag ein Angehöriger der Berufsfeuerwehr Langenfeld aus. Der Zeuge versah in der Nacht zum 6. März seinen Dienst in der Notrufzentrale der Feuerwache, als er gegen Mitternacht durch das auf Kipp stehende Fenster vom Parkplatz des Freizeitparks her Schreie vernahm. „Das klang nicht nach dem Gejohle feiernder Jugendlicher, sondern so, als wäre jemand in Bedrängnis.“ Als er das Fenster ganz öffnete, um sich herauszulehnen, habe er in etwa 150 Meter Entfernung eine am Boden liegende Gestalt und einige Beinpaare gesehen, die den Körper mit Tritten malträtierten. Er habe das Opfer schreien gehört. Daraufhin habe er die Polizei gerufen, das Gespräch mit der Leitstelle in Mettmann habe nur Minuten gedauert. Kurz darauf sei ein Streifenwagen erschienen. Die Beamten hätten auf dem Parkplatz einen Verletzten vorgefunden und den Notarzt gerufen. Noch in der Tatnacht hatte der Feuerwehrmann ein Foto seines Fensterblicks gemacht. Danach konnte er nur einen kleinen Ausschnitt der Szenerie erkennen, der von einem Stromkasten und zwei Bäumen umrahmt wurde. Auf Nachfrage der Vorsitzenden Richterin bestätigte er, zwei, maximal drei „ohne Nachlassen“ tretende Beinpaare gesehen zu haben. Nicht erkennen konnte er, ob auch der Kopf des Opfers Ziel von Tritten war. Nach seinem Telefonat mit der Leitstelle habe er niemanden mehr gesehen.
Eine 17-jährige Langenfelderin sagte aus, sie sei an dem Abend mit einer Freundin zum Parkplatz Langfort gekommen, um einen weiteren Freund zu treffen. Man habe mit den Angeklagten getrunken und geredet, die Atmosphäre sei entspannt gewesen – bis das spätere Opfer dazukam. Sie habe den 32-Jährigen als aufdringlich und unangenehm empfunden, er habe dauernd das Gespräch mit ihr und der Freundin gesucht, obwohl sie durch ihr Verhalten signalisiert hätten, dass sie keinen Kontakt wünschten. Er habe eine Gefängnisstrafe wegen sexueller Belästigung erwähnt und sich wie selbstverständlich an den Getränken bedient und dann übergeben. Als die Stimmung in Aggressivität umschlug, habe sie mit ihrer Freundin und zwei der Angeklagten den Ort verlassen, am Gymnasium habe sie später vier der Angeklagten gesehen, wen, wisse sie nicht.
Der Prozess wird am Freitag, 9.30 Uhr, in Raum E.116 fortgesetzt.