Langenfeld: Kinderbetreuung - Der Fahrplan für mehr Plätze
Unter Dreijährige: Bis 2009 soll mit 280 Plätzen der Bedarf zu 25 Prozent gedeckt sein. Kinder unter einem Jahr werden dann in den Gruppen die Ausnahme bilden.
<strong>Langenfeld. Der Ausbau des Angebots für die Jüngsten wird in Langenfeld seit 2003 als die Zukunftsaufgabe der Kinderbetreuung verstanden. Seither werden Plätze und Gruppen, die zur Erfüllung des Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz für die Drei- bis Sechsjährigen infolge des Geburtenrückgangs nicht mehr benötigt werden, in Plätze für Kinder unter drei Jahren umgewandelt. Der neue Kindergartenbedarfsplan, der heute dem Jugendhilfeaussschuss (18 Uhr, Bürgersaal des Rathauses) vorgestellt wird, weist stadtweit eine Überkapazität von 107 Regelplätzen aus. Der Prozess könnte daher beschleunigt werden.
DRK-Kindergarten baut für die Jüngsten an
Im Mai beginnen an der DRK-Kindertagesstätte "Glühwürmchen" Am Brückentor die Arbeiten für einen Anbau, der ab Dezember mit der siebten kleinen altersgemischten Gruppe Langenfelds die Betreuung von unter Dreijährigen wieder ein Stückchen voran bringt. 300 000 Euro steuert die Stadt für die Erweiterung bei. Mit ihr werden dann 123 Plätze in öffentlichen und privat-gewerblichen Kindereinrichtungen zur Verfügung stehen. Zusätzlich könnten 30 Kinder unter drei Jahren an eine Tagesmutter vermittelt werden. "Doch die Tagespflege ist bei Eltern schon jetzt weit weniger gefragt als ein Platz in einer Einrichtung", sagt Ulrich Moenen. Der Leiter des Fachbereichs Jugend, Schule und Sport hält es daher für richtig, dass für die Anpassung der Tagesstätten an die Bedürfnisse der Kleinsten für die nächsten drei Jahre jeweils 100 000 Euro im Haushalt der Stadt vorgesehen sind. "Meines Wissens hat auch der Kindergarten St. Paulus als erste katholische Einrichtung grünes Licht von der Diözese für den Umbau bekommen", sagt Moenen. Er rechnet mit Plätzen für unter Dreijährige aus Berghausen ab August 2008.Betreuung von Kindern unter einem Jahr soll zur Ausnahme werden
Gleichzeitig soll das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) in Kraft treten. "Und das würde es uns ermöglichen, das Angebot auf 210 Plätze zu steigern. 2009 könnten wir dann die für die 25-prozentige Bedarfsdeckung erforderlichen 280 Plätze bieten", so der Fachbereichsleiter. Denn bisher könnten zweieinhalb Regelplätze in einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige verwandelt werden, so sehe das neue Gesetz eine Umwandlung im Verhältnis eins zu eins vor. Eine Aussage zur Kostenbeteiligung durch das Land NRW lasse sich allerdings noch nicht treffen. Ulrich Moenen: "Abzusehen ist aber, dass die Betreuung von Kindern ab dem vierten Lebensmonat, wie sie heute die kleine altersgemischte Gruppe bietet, dann zum Ausnahmefall erklärt wird, für den die Tagespflege vorgesehen ist. Beim Land geht man davon aus, dass Mütter und Väter während des ersten Lebensjahres ihres Kindes mehrheitlich sich für die Elternzeit und das Elterngeld entscheiden werden."Betreuungsangebot für unter Dreijährige
Kleine altersgemischte Gruppe: Derzeit gibt es sechs kleine altersgemischte Gruppen in städtischen Kindertagesstätten. In ihnen werden 15 Kinder im Alter von vier Monaten bis zu sechs Jahren gemeinsam betreut.
64 Plätze: Am Götscher Weg in Richrath können in zwei Gruppen 18 Kinder unter drei Jahren aufgenommen werden. Gleiches gilt für den Kindergarten an der Immigrather Straße. Mit den Plätzen in je einer Gruppe in den Tagesstätten Fahlerweg, Freiherr-vom-Stein-Straße und der DRK-Kita Am Brückentor werden bis Jahresende 64 Plätze angeboten.
Zwei- bis Dreijährige: In der Einrichtung Auf dem Sändchen werden in zwei Gruppen zehn Zwei- bis Dreijährige bereut.
Private Plätze: Eine privat-gewerbliche Einrichtung hält 20 Plätze für die Jüngsten bereit.
Tagespflege: Von den gut 30 Plätzen bei Tagesmüttern sind momentan 18 belegt.