Langenfeld: Kurios, frech, total verrückt - Die Stadt im Video

Im Videoportal Youtube finden sich auch zahlreiche Clips aus Langenfeld. Die WZ hat sich durchgeklickt.

Langenfeld. Ein zugeschneiter Parkplatz irgendwo in Langenfeld mitten in der Nacht, ein Golf dreht mit angezogener Handbremse Pirouetten im Schnee, dazu drönt Wagners monumentaler Tannhäuser. Es hat fast etwas Anmutiges - wenn die Kamera nicht auf die kichernden Freunde schwenken würde.

Im Internetportal Youtube kann jeder seine Videos hochladen. Manche davon sind bundesweit bekannt geworden, haben sich im Netz verbreitet wie ein Lauffeuer. Abifeiern, Stadtfeste, Unwetter, aber auch gerne mal peinliche Ausrutscher - all das landet mittlerweile mit höchster Wahrscheinlichkeit im Netz.

Aber wie macht sich Langenfeld eigentlich im Videoclip? Die WZ hat sich einmal quer durch das Videoportal geklickt und dabei einige Kuriositäten entdeckt.

Absolut kultverdächtig ist ein nur wenige Sekunden langer Clip von einem Konzert. Die Musik - deftiger Hardrock - ist lediglich zu hören. Die Kamera ruht auf einem etwa fünf Jahre alten Jungen, der auf den Schultern seines Vaters sitzt. Anstatt sich die Ohren zuzuhalten, wie man es angesichts des jungen Alters vermuten könnte, tut er das, was nur echte Rocker tun: Faust gen Himmel, Zeige- und kleinen Finger spreizen, böse gucken und kräftig mit dem Kopf nicken. Das nennt man Hingabe.

Direktlink zum Video: http://bit.ly/awUdyR

"Gesamtschule Langenfeld - Hauptsache Langeweile" heißt eine Videoserie, bei der man nicht unbedingt nach dem tieferen Sinn, durchaus aber nach dem Unterhaltungsfaktor fragen darf. Eine Gruppe von Schüler probiert aus, wie man sich in einander verknoten kann, wenn man eine stabile Kette bilden will - also Menschenkette mal anders.

Und das sieht am Ende so aus: Etwa sieben Jungs stellen sich in einer Reihe auf, beugen sich nach vorn und schieben den Kopf zwischen die Beine des Vordermannes. Etwa genau so viele weitere Jungs nehmen Anlauf und springen in der Hocke auf die Menschenreihe drauf. Warum? Man weiß es nicht, aber interessant sieht es aus.

Ein nicht näher bekannter Filmer macht einen Spaziergang durch die weihnachtlich geschmückte Innenstadt und erzählt, was ihm gerade in den Sinn kommt. An sich nicht gerade ein filmischer Thriller, aber in einigen Jahren mit Sicherheit ein Zeitdokument.

Der Weg führt vom Rathaus durch die Stadtgalerie ("wunderschön geschmückt"), riskiert einen Blick in die Schoppengasse, ("auch Straßenmusiker haben wir hier"), zum Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz (ein Kinderkarussell gibt’s auch"). Zwischendurch geht es noch am Rande um die CO-Pipeline und Konrad Adenauer.

Simon Krebs ist längst als Sänger und Show-Talent in der Stadt bekannt. Ein kurzes Video zeigt was passiert, wenn er in der Innenstadt auftritt. Aus einigen Metern Entfernung zeigt eine Kamera ohne Schwenks und Schnitte wie eine Gruppe Fußgänger Twist tanzt. Einfach so im Sonnenschein. Ein Video mit Gute-Laune-Faktor.

Ein Flashmob ist ein über das Internet verabredetes Zusammentreffen, bei dem Menschen auf ein bestimmtes Signal etwas scheinbar sinnloses tun. Nach wenigen Minuten ist der Spuk vorbei und die Gruppe löst sich auf, als wäre nichts gewesen. Genau so ist es im Dezember 2008 im Marktkarree geschehen und das ist eindrücklich per Video dokumentiert. Zeitgleich bleiben mehrere dutzend Jugendliche wie eingefroren stehen.

Fünf Minuten stehen sie starr, Passanten müssen sich rechts und links an ihnen vorbei drängen. Das Erstaunliche: Viele merken gar nicht, dass hier etwas nicht stimmt. Einige wenige gucken verdutzt, gehen aber dennoch weiter.