Rückkehr zur Normalität an den Schulen Abi: Wieder Rückkehr zur Normalität

Monheim · Nach zwei Jahren der Beschränkungen können die Abiturienten des Jahrgangs 2022 wieder mit Mottowochen und Bällen feiern. Derzeit schreiben sie ihre Klausuren.

 In der Sporthalle des KAG in Langenfeld schreiben die Abiturienten ihre Klausuren.

In der Sporthalle des KAG in Langenfeld schreiben die Abiturienten ihre Klausuren.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Vor zwei Jahren war die Enttäuschung bei den damaligen Abiturienten groß, als sie am 13. März nach der letzten Vorabiklausur – quasi auf Nimmerwiedersehen – nach Hause geschickt wurden. Denn drei Tage später begann der erste Lockdown, der auch die Schließung der Schulen umfasste – drei Wochen vor dem offiziellen Ende der Unterrichtszeit. Die traditionelle Mottowoche, der Abigag und der feierliche Abiball als krönender Abschluss der Schulzeit – alles wurde pandemiebedingt abgeblasen.

„Das war für den Jahrgang ein Riesenverlust“, sagt Stephan Wippermann-Janda, Rektor des Langenfelder Konrad-Adenauer-Gymnasiums. In diesem Jahr aber stehen die Zeichen wieder auf Normalität: „Wir feiern die Zeugnisverleihung, wie gewohnt, in der Sporthalle und den Abiball in der Schützenhalle Richrath – alle gemeinsam.“

Mit der Mottowoche („KABIbik – wir haben Spuren auf dem Sändchen hinterlassen“) und dem Abigag konnten die 112 Abiturienten vor dem letzten Lernmarathon noch einmal richtig Dampf ablassen. „Wir haben nur die Vorgabe gemacht, bei den Spielen auf zu große Nähe zu verzichten“, so Wippermann. „Es war endlich wieder ausgelassen.“ Zumal die Pandemie etwas ihren Schrecken verloren habe, da alle Krankheitsfälle glimplich verliefen.

Dennoch hätten die Oberstufenschüler weiterhin ihre Maske getragen, weil sie ungern eine Klausur verpassen wollten. Anders als im vergangenen Jahr gilt heuer, dass die mit dem Coronavirus infizierten Schülerinnen und Schülern die Prüfungen nachschreiben müssen. 2021 hatte das Landesschulministerium die für die Schule sehr personalaufwendige Regelung getroffen, dass infizierte Schüler unter Extra-Aufsicht in einem gesonderten Raum an den Prüfungen teilnehmen sollten.

Da vor einigen Monaten die Öffnungsszenarien noch sehr vage waren, habe man die Zeugnisverleihung mit zwei Varianten geplant, also auch mit einer Feier in vier Etappen wie 2021, so Wippermann. Der Corona-Jahrgang 2021 habe neben den ausgebremsten Feierlichkeiten auch noch enorme finanzielle Verluste erlitten, weil der Betreiber der von den Schülern angemieteten Halle insolvent gegangen war. „Ihre Anzahlung von 4500 Euro erhielten sie daher nicht zurück“, so Wippermann.

Die Anzahlung hätten die Schüler bei einer Absage verloren

Daher haben auch die 80 Abiturienten der Peter-Ustinov-Gesamtschule in Monheim lange gezögert, eine Location für die Abi-Feier zu mieten, berichtet Oberstufenkoordinatorin Inga Köpp. „Alle Veranstalter wollten eine Anzahlung, die die Schüler bei einer Absage nicht zurückerhalten hätten.“ Jetzt findet der große Ball in Köln statt.

2021 hatten die Abiturienten in kleinem Rahmen unter sich gefeiert. Bei den diesjährigen Mottowochen gab es nur eine Einschränkung. Die Abiturienten durften nicht, wie üblich, im Triumphzug auch über die Schulhöfe der unteren Jahrgänge ziehen, sondern waren auf ihren Gebäudetrakt beschränkt. Die Reifezeugnisse werden am 15. Juni wohl zum letzten Mal in der alten Mensa ausgegeben.

Auch am Monheimer Otto-Hahn-Gymnasium wird der Abiturball am Samstag, 11. Juni, wieder traditionell im Bayer Kasino stattfinden. „800 Gäste werden an der Feier teilnehmen“, teilt Schulleiter Dr. Hagen Bastian mit. Der Förderverein bezuschusse das feierliche Abschlussevent. Außerdem hätten die Abiturienten durch das Europafest im August 2021 Einnahmen generiert. Auch die Mottowochen fanden wieder wie 2019 statt, so Bastian.

An der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule in Langenfeld feierten die 84 Abiturienten ihre Mottowoche („Abivegas- um jeden Punkt gepokert“) uneingeschränkt – aber maskiert, weil die Schulleitung darum gebeten hatte, zumindest bis zu den Osterferien diese Schutzmaßnahme beizubehalten.

Da die Schule traditionell beide Abschlussjahrgänge an einem Tag verabschiedet, werden den Zehntklässlern und den Abiturienten die Zeugnisse in zwei Veranstaltungen in der Stadthalle ausgehändigt, berichtet der neue Leiter Andreas Bruhn. „2021 hatten wir beide Verleihungen in vier bis fünf Einzelevents aufteilen
müssen.“

Die Stadt subventioniert die Anmietung fremder Hallen für die Zeugnisverleihung mit 1000 Euro, berichtet Carsten Lüdorf, Leiter des Referats Kita, Schule und Sport in Langenfeld. Über den Ort der privaten Feier scheint indes, so Bruhn, noch keine Einigung zu bestehen.